Forschendes Lernen
Forschendes Lernen ist ein hochschuldidaktisches Format, bei dem die Studierenden im Rahmen von Seminaren oder Projekten selbst forschen. Die Verzahnung von Lehre und Forschung rückt Forschendes Lernen in das weite Spektrum forschungsbezogener Lehre. Da Studierende sich selbständig Wissen erarbeiten und es damit konstruieren, zählt Forschendes Lernen zur Gruppe der konstruktivistisch-orientierten Lehr-Lernformen.
Auch für die Schule gibt es Konzepte für das Forschende Lernen als Weiterentwicklung des Entdeckenden Lernens. Viele Schülerwettbewerbe beruhen darauf wie Jugend forscht oder der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, den die Körber-Stiftung durchführt. Es wird auch im Fachunterricht eingesetzt.
Als Arbeitsdefinition Forschenden Lernens dient den meisten Hochschulen im deutschen Sprachraum die Definition von Ludwig Huber:
„Forschendes Lernen zeichnet sich vor anderen Lernformen dadurch aus, dass die Lernenden den Prozess eines Forschungsvorhabens, das auf die Gewinnung von auch für Dritte interessanten Erkenntnissen gerichtet ist, in seinen wesentlichen Phasen – von der Entwicklung der Fragen und Hypothesen über die Wahl und Ausführung der Methoden bis zur Prüfung und Darstellung der Ergebnisse in selbstständiger Arbeit oder in aktiver Mitarbeit in einem übergreifenden Projekt – (mit)gestalten, erfahren und reflektieren.“
Drei wesentliche Eigenschaften zeichnen Forschendes Lernen damit aus: Studierende durchlaufen in einer Lehrveranstaltung einen vollständigen Forschungsprozess, sie bearbeiten eigene Fragestellungen und sie generieren wissenschaftliche Erkenntnisse.