Enver-Pascha-Brücke
Die Enver-Pascha-Brücke befand sich im Potsdamer Stadtteil Babelsberg und überquerte den Teltowkanal zwischen Neubabelsberg und Klein Glienicke. Die am 3. September 1901 fertiggestellte Brücke war etwa 30 Meter lang und 10 Meter breit. Sie verband die Allee nach Glienicke mit der Wannseestraße und war – im Gegensatz zu der benachbarten Parkbrücke – geteilt in einen Fußgängerbereich und in einen Teil für den Fahrzeugverkehr.
Enver-Pascha-Brücke | ||
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Die Brücke über den Teltowkanal im Jahr 1906 | ||
Nutzung | Fußgänger und Straßenverkehr | |
Unterführt | Teltowkanal | |
Ort | Potsdam, Stadtteil Babelsberg | |
Gesamtlänge | 30 | |
Breite | 10 | |
Fertigstellung | 3. September 1901 | |
Zustand | 1945 gesprengt | |
Lage | ||
Koordinaten | 52° 24′ 29″ N, 13° 6′ 11″ O | |
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Heutige Brücke mit Rohrleitungen, 2009 |
Ihr Name ging auf den osmanischen Offizier und Politiker Damat Ismail Enver (Enver Pascha) zurück, der im Jahr 1909 als Militärattaché nach Berlin kam und bis 1911 in Klein Glienicke wohnte. Ursprünglich hieß sie einfach Babelsberger Brücke oder Schlossbrücke, wegen ihrer Verbindung zum Schloss Babelsberg. 1915 wurde sie nach Enver Pascha umbenannt. In seiner Zeit als Militärattaché verkehrte er häufig in der nahegelegenen Villa von Friedrich Sarre, wo er auch 1918 bis 1921 während seines Berliner Exils lebte.
Die Brücke wurde 1945 im Laufe der Kampfhandlungen des Zweiten Weltkrieges von deutschen Truppen gesprengt. Zur Zeit der DDR galt das fast ganz von West-Berlin umschlossene Klein-Glienicke als „Sondersicherheitszone“. Den Fahrzeugverkehr dorthin übernahm die Parkbrücke, die zugleich der DDR-Grenzpolizei als Kontrollpunkt diente. Planungen für den Wiederaufbau der Enver-Pascha-Brücke ab 1952 wurden nicht realisiert. In den 1970er Jahren wurden stattdessen zwei nicht begehbare Doppel-T-Träger zwischen die erhaltenen Brückenköpfe montiert, die zur Überführung von Rohrleitungen und Kabeln dienen.