Europäische Holocaustgedenkstätte in Landsberg

Die Europäische Holocaustgedenkstätte in Landsberg am Lech ist eine Gedenkstätte der „Europäische Holocaustgedenkstätte Stiftung e.V.“ aus Landsberg am Lech und wird ehrenamtlich betreut. Eine Besichtigung der „Europäischen Holocaustgedenkstätte“ ist nur nach Voranmeldung und nur in individueller Begleitung möglich.

Europäische
Holocaustgedenkstätte
Lage „Europäische Holocaust-Gedenkstätte“, ehemaliges „KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting“.
Hinweisschild zur „Europäischen Holocaustgedenkstätte“ am Parkplatz (Foto: 2017)

Die Gedenkstätte birgt Überreste des KZ-Außenlager Kaufering VII – Landsberg-Erpfting, dem siebten der elf zugeordneten Lager des KZ-Außenlagerkomplex Kaufering, dem größten Komplex der 169 Außenlager des Konzentrationslagers Dachau; unter anderem sechs Ruinen von Tonröhrenbaracken und die letzten Spuren von KZ-Erdhütten. Der Erhalt ist der bürgerlichen Initiative der 1983 gegründeten Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert und dem Engagement von Anton Posset zu verdanken. Der Verein drängte auf eine Unterschutzstellung der baulichen Reste von Lager VII durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege und erwarb selbst das Drittel der ehemaligen Lagerfläche, auf dem die bedeutsamsten Baulichkeiten – die Tonröhrenunterkünfte – lagen. Franz Josef Strauß erklärte 1983 auf eine Anfrage von Anton Posset, dass „die fünf im Jahre 1944 angelegten Erdbunker der Nachwelt erhalten bleiben“, indem sie in die Denkmalliste aufgenommen würden. Er bitte weiterhin um Verständnis, dass es die Möglichkeiten des Staates übersteige, mehr zu tun. Die Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert übernahm daher 1985 mittels einer Spende des jüdischen Holocaust-Überlebenden Alexander Moksel einen Teil des ehemaligen Geländes von 'KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting' und begann mit der Gedenk- und Erinnerungsarbeit. Seit 1983 baut sie ehrenamtlich mittels Spenden, eine „Europäische Holocaustgedenkstätte“ in Landsberg auf, um somit dem Holocaust im Raum Landsberg angemessen zu gedenken. Regional stieß sie damit über Jahrzehnte auf Widerstände. Seit spätestens 2005 bereitet die Stiftung Bayerische Gedenkstätten die würdige Gestaltung der Überreste des Lagers vor. 2021 stimmte der Stadtrat Landsberg der Beauftragung einer Planung eines Dokumentationszentrums vor Ort zu.

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