Europäisches Übersetzer-Kollegium
Das Europäische Übersetzer-Kollegium Nordrhein-Westfalen in Straelen e.V. (EÜK) ist ein deutscher Verein in Straelen. Er dient der Förderung professioneller literarischer Übersetzungen und wurde am 10. Januar 1978 auf Initiative des in Straelen geborenen Beckett-Übersetzers Elmar Tophoven, und von Klaus Birkenhauer (1934–2001), damals Vorsitzender im Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke, gegründet. Vorbild dafür war die mittelalterliche Übersetzerschule von Toledo, in der Gruppen von Übersetzern die nur noch in Arabisch erhaltenen griechischen Klassiker ins Lateinische übersetzt hatten. Das EÜK verfügt über die weltweit erste und größte Spezialbibliothek für Literatur- und Sachbuchübersetzer mit einem Bestand von 125.000 Bänden, darunter 35.000 Lexika, Wörterbücher und Nachschlagewerke in 275 Sprachen und Dialekten. Das EÜK ist das weltweit älteste und bis heute größte Arbeitszentrum für literarische Übersetzer, dessen Konzept in vielen Ländern Nachahmer gefunden hat.
Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen durch das Land Nordrhein-Westfalen, durch die Stadt Straelen und durch Projektmittel verschiedener Institutionen.
Der Verein kooperiert mit der Kunststiftung NRW bei der Vergabe ihres mit 25.000 Euro dotierten Straelener Übersetzerpreises der Kunststiftung NRW sowie bei den Straelener Atriumsgesprächen, die seit 2007 regelmäßig im EÜK stattfinden und in denen ein bekannter deutscher Autor über mehrere Tage mit seinen ausländischen Übersetzern an seinem aktuellen Werk arbeitet, damit alle Probleme, die bei der Übersetzung entstehen, diskutiert und geklärt werden können.
Jährlich kommen circa 750 Gäste aus etwa 50 Ländern zu einem Arbeitsaufenthalt.