Extrauteringravidität

Als Extrauteringravidität (EUG) oder extrauterine Schwangerschaft, auch ektopische Schwangerschaft oder ektope Schwangerschaft, bezeichnet man eine Schwangerschaft, bei der sich das befruchtete Ei außerhalb der Gebärmutterhöhle (Cavum uteri) eingenistet hat. Die meisten extrauterinen Schwangerschaften treten im Eileiter auf und werden daher Eileiterschwangerschaften genannt. Die Implantation des Embryos kann jedoch auch in den Eierstöcken und der Bauchhöhle auftreten. Schwangerschaften im Gebärmutterhals, der Gebärmutterwand (beispielsweise in einer Narbe nach Kaiserschnitt) und im intramuralen Teil des Eileiters werden in der deutschen Übersetzung der ICD-10 als Extrauteringravidität bezeichnet, sind jedoch, streng genommen, intrauterine, aber ektope Schwangerschaften.

Klassifikation nach ICD-10
O00.– Extrauteringravidität
O00.0 Abdominalgravidität
O00.1 Tubargravidität
O00.2 Ovarialgravidität
O00.8 Sonstige Extrauteringravidität
O00.9 Extrauteringravidität, nicht näher bezeichnet
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Mit Ausnahme der Bauchhöhlenschwangerschaft ist der Embryo bei einer Extrauteringravidität zumeist nicht überlebensfähig. In der Regel stirbt der Embryo nach einigen Wochen durch eine Unterversorgung an Nährstoffen ab, da der Implantationsort keine optimalen Voraussetzungen bietet. Zudem stellt die Extrauteringravidität, auch die Bauchhöhlenschwangerschaft, eine Gefahrensituation für die Mutter dar, da es zu schweren, lebensbedrohlichen inneren Blutungen, etwa durch Zerreißung des Eileiters, kommen kann.

Durch die verbesserten diagnostischen Möglichkeiten lassen sich extrauterine Schwangerschaften heute sehr früh erkennen. Besonders in Ländern mit schlechter Schwangerschaftsbetreuung sind Extrauteringraviditäten jedoch trotz der verbesserten Diagnostik eine bedeutende Ursache mütterlicher Morbidität und Mortalität.

Die Behandlung einer Extrauteringravidität besteht üblicherweise in der operativen Entfernung der Schwangerschaft, heute meist über eine Bauchspiegelung. Alternativ kann in manchen Fällen eine medikamentöse Behandlung erfolgreich sein.

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