Feldbrandziegel
Ein Feldbrandziegel ist ein künstlicher, feuerfester Baustein aus Lehm oder Tonerde. Der nassgeformte und an der Luft getrocknete Rohziegel wird ohne festen Ofen in einem eigens errichteten Meiler durch Verfeuerung von Holz oder Kohle gebrannt. Im Gegensatz zu Ziegeln aus stationären Ziegeleien wurden Feldbrandziegel saisonal auf oder bei einer Lehmlagerstätte zweckbestimmt für ein bestimmtes Bauvorhaben in der Regel von spezialisierten Wanderarbeitern hergestellt.
Feldbrandziegel fanden vom späten Mittelalter bis kurz nach dem Ersten Weltkrieg nahezu weltweit Verwendung. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren Feldbrandöfen ein prägendes Element des Landschaftsbilds in lehmreichen Gegenden, in denen natürliche Steinvorkommen als Baustoffe fehlten.
Umgangssprachlich wird der Begriff Feldbrandziegel häufig für sämtliche vorindustriell hergestellten Ziegel verwendet. Als terminus technicus umfasst die Bezeichnung jedoch nur die in Meilern ohne festen Ofen gebrannten Ziegel.