Ferenc Puskás
Ferenc Puskás [1. April 1927 in Budapest als Ferenc Purczeld; † 17. November 2006 ebenda) war ein ungarisch-spanischer Fußballspieler und -trainer. Seine Spitznamen waren Puskás Öcsi (Brüderchen Puskás), Der Major, Sváb (für Donauschwabe), Pancho und Cañoncito Pum.
] (*Ferenc Puskás | ||
Ferenc Puskás (1971) | ||
Personalia | ||
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Geburtsname | Ferenc Purczeld | |
Geburtstag | 1. April 1927 | |
Geburtsort | Budapest, Königreich Ungarn | |
Sterbedatum | 17. November 2006 | |
Sterbeort | Budapest, Ungarn | |
Größe | 172 cm | |
Position | Stürmer | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
Kispesti AC | ||
Budapest Honvéd FC | ||
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1942–1956 | Budapest Honvéd FC | 349 (358) |
1958–1966 | Real Madrid | 179 (155) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1945–1956 | Ungarn | 85 | (84)
1961–1962 | Spanien | 4 | (0)
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
1967 | Hércules Alicante | |
1967 | San Francisco Golden Gate Gales | |
1968 | Vancouver Royals | |
1968–1969 | CD Alavés | |
1970–1974 | Panathinaikos Athen | |
1975 | Real Murcia | |
1975–1976 | CSD Colo-Colo | |
1976–1977 | Saudi-Arabien | |
1978–1979 | AEK Athen | |
1979–1982 | Al-Masry | |
1985–1986 | Club Sol de América | |
1986 | Club Cerro Porteño | |
1989–1992 | South Melbourne Hellas | |
1993 | Ungarn | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Puskás führte zwischen 1950 und 1954 die ungarische Fußballnationalmannschaft als Mannschaftskapitän an. Höhepunkt seiner Laufbahn sollte – neben dem 6:3-Sieg im „Jahrhundertspiel“ 1953 gegen England – die Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz werden, in deren Finale in Bern sich Ungarn allerdings als Favorit Deutschland mit 2:3 geschlagen geben musste. Dieses Spiel ging als das Wunder von Bern in die deutsche Sportgeschichte ein.
Nach Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstands 1956 emigrierte er und spielte nach Ablauf einer vom ungarischen Fußballverband veranlassten 18-monatigen FIFA-Sperre ab 1958 in Spanien für Real Madrid. Mit dieser Mannschaft gewann er drei Mal den Europapokal der Landesmeister sowie mehrfach die spanische Meisterschaft und wurde in sämtlichen Wettbewerben wiederholt Torschützenkönig. Nachdem er die spanische Staatsbürgerschaft erhalten hatte, spielte er bei der Weltmeisterschaft 1962 für die Nationalmannschaft Spaniens. Mit 39 Jahren beendete er seine Spielerkarriere und wurde Fußballtrainer.
Als Trainer trainierte er viele verschiedene Mannschaften, die meisten jedoch nur über einen kürzeren Zeitraum, dies brachte ihm den Ruf eines Weltenbummlers ein. Seine erfolgreichste Trainerstation war Panathinaikos Athen, das er nicht nur zu zwei griechischen Meistertiteln, sondern 1971 auch bis in das Finale des Europapokals der Landesmeister führte. 1993 wurde er Trainer der ungarischen Nationalmannschaft.
Ab 2000 litt er unter mehreren Krankheiten und durfte das Krankenhaus nur noch selten verlassen. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends und er verstarb schließlich am 17. November 2006.
Puskás gilt als der bis dato beste ungarische Fußballspieler und wird nicht nur in seiner Heimat in einem Atemzug mit Fußballgrößen wie Cruyff, Beckenbauer oder Di Stéfano genannt. Er begründete den Ruf der Rückennummer 10, die seit seiner Zeit zumeist der Spielgestalter einer Mannschaft trägt, und war bei den gegnerischen Tormännern vor allem aufgrund seiner harten und präzisen Schüsse mit dem linken Fuß gefürchtet.
Die IFFHS ehrte ihn als besten Torjäger des 20. Jahrhunderts. Vom Weltfußballverband wurde er in die 2004 erstellte Bestenliste FIFA 100 aufgenommen. Seit 2009 wird eine nach ihm benannte Auszeichnung, der FIFA-Puskás-Preis, jährlich für das schönste Tor der Saison verliehen.