Frauenwahlrecht im Vereinigten Königreich
Die Frauenbewegung für das Wahlrecht im Vereinigten Königreich (englisch: Women’s suffrage in the United Kingdom) war Teil der Ersten Welle der Frauenbewegung in Großbritannien, die für das Frauenwahlrecht kämpfte. Sie hatte schließlich Erfolg durch zwei Gesetze in den Jahren 1918 und 1928. Eine landesweite Bewegung wurde sie im Viktorianischen Zeitalter. Frauen waren bis zum Jahr 1832 nicht ausdrücklich von der Beteiligung an einer Wahl ausgeschlossen, es verstand sich damals aus gesellschaftlichen Gründen von selbst. Das Reformgesetz von 1832 (Reform Act 1832) und das Gesetz namens „Municipal Corporations Act“ von 1835 legten diesen Ausschluss dann gesetzlich fest.
1872 wurde der Kampf um das Frauenwahlrecht eine landesweite Bewegung und es wurde die „National Society for Women’s Suffrage“ gebildet, später gefolgt von der einflussreicheren National Union of Women’s Suffrage Societies (NUWSS). Ähnlich wie in England bekam die Frauenwahlrechtsbewegung auch in Wales und anderen Teilen des Vereinigten Königreichs eine wachsende Bedeutung. Bis 1906 hatte sich die Einstellung zum Frauenwahlrecht in der Gesellschaft positiv entwickelt. Zu diesem Zeitpunkt begann auch die militante Kampagne dafür und die Women’s Social and Political Union (WSPU) wurde gegründet.
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 führte zur Suspendierung der politischen Aktivitäten, einschließlich der militanten Kampagnen der Suffragetten. Die Lobby-Arbeit fand in stiller Weise statt. 1918 verabschiedete eine Koalitionsregierung ein Gesetz, genannt Representation of the People Act 1918, das allen Männer das Wahlrecht gab, aber auch allen Frauen, die über 30 Jahre alt waren und einen bestimmten Mindestbesitz hatten. Dieses Gesetz war das erste, das tatsächlich alle Männer in das politische System integrierte und mit der Einbindung der Frauen begann. 5,6 Millionen Männer hatten damit zusätzlich das Wahlrecht erhalten und 8,4 Millionen Frauen. Die konservative Regierung erließ 1928 ein Wahlgesetz, genannt Representation of the People (Equal Franchise) Act 1928, das allen Frauen über 21 Jahren zu gleichen Bedingungen wie den Männern das Wahlrecht verlieh.