Fraxinetum

Fraxinetum (arabisch Farahsanīt, heute La Garde-Freinet) war von etwa 887 bis 972 ein Brückenkopf der „Sarazenen“ im Königreich Burgund nahe Fréjus. Von dort wurden weite Teile der Provence erobert, Raubzüge und Kriege geführt, Bündnisse geschlossen. Die Bedeutung des Ortsnamens wird als „mit Eschen bestandenes Areal“ wiedergegeben. Mit Fraxinetum war in den Quellen eine nur ungefähre Bezeichnung des Gebietes zwischen La Garde-Freinet und dem Golf von Saint-Tropez gemeint. Hinter dem Begriff ‚Sarazenen‘ verbergen sich überwiegend muslimische Berber aus al-Andalus, das zu dieser Zeit zu erheblichen Teilen der Kontrolle durch das Emirat von Córdoba entglitten war. Lange von Historikern als bloßer Piratenstützpunkt betrachtet, wird Fraxinetum inzwischen in die Reihe der weniger von Staaten als von privaten Gruppen betriebenen, religiös motivierten Eroberungen eingereiht, wie sie im 9. Jahrhundert auch auf Kreta, in Bari oder Tarent stattfanden. Allerdings gibt es keinen Hinweis darauf, dass es sich bei Fraxinetum ebenfalls um ein Emirat handelte.

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