Fußball-Weltmeisterschaft 1938
Die Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 1938 (französisch Coupe du Monde) war die dritte Ausspielung des bedeutendsten Turniers für Fußballnationalmannschaften und fand vom 4. bis zum 19. Juni 1938 in Frankreich statt.
FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 1938 | |
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Coupe du Monde | |
Anzahl Nationen | 15 (von 36 Bewerbern) |
Weltmeister | Königreich Italien (2. Titel) |
Austragungsort | Frankreich |
Eröffnungsspiel | 4. Juni 1938 (Paris) |
Endspiel | 19. Juni 1938 (Colombes) |
Spiele | 18 |
Tore | 84 (⌀: 4,67 pro Spiel) |
Zuschauer | 375.700 (⌀: 20.872 pro Spiel) |
Torschützenkönig | Leônidas da Silva (7) |
Platzverweise | 4 (⌀: 0,22 pro Spiel) |
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Bei der vorigen WM in Italien hatten die Nationalmannschaften von Deutschland und Österreich den dritten und vierten Platz belegt. Mitte März 1938, weniger als drei Monate vor Turnierbeginn, erfolgte der „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich, das dann auch als „Großdeutschland“ bezeichnet wurde. Infolgedessen nahmen Österreicher nicht mit der qualifizierten eigenen Mannschaft an der WM teil, sondern auf Anordnung der NSDAP-Parteiführung – und gegen den Willen des Reichstrainers Sepp Herberger – nur als Teil einer paritätisch neu gebildeten großdeutschen Mannschaft. Diese Elf ging als einer der Favoriten in das Turnier, aber die Spieler aus den zuvor getrennten Ländern waren noch nicht aufeinander abgestimmt. Nach einer frühen 1:0-Führung gegen die Schweiz trennte man sich in Paris 1:1 nach Verlängerung. Fünf Tage später im Wiederholungsspiel führte Großdeutschland 2:0, verlor aber 2:4.
Die Schweiz schied in der nächsten Runde aus, wie die anderen Mannschaften, die ein Wiederholungsspiel absolvieren mussten. Seither wurden bei Fußball-Weltmeisterschaften keine Wiederholungsspiele mehr durchgeführt. Der ebenfalls als Favorit gehandelte Gastgeber Frankreich schied im Viertelfinale aus, mit dem Trost, nur dem alten und neuen Weltmeister unterlegen gewesen zu sein, denn Italien verteidigte seinen WM-Titel erfolgreich.