Ganggrab von Listrup
Das Ganggrab von Listrup, etwa vier Kilometer nordöstlich von Nykøbing auf der dänischen Insel Falster ist eine Megalithanlage der Trichterbecherkultur (TBK), die zwischen 3500 und 2800 v. Chr. entstand. Das Ganggrab (dänisch Jættestue) ist eine Bauform jungsteinzeitlicher Megalithanlagen, die aus einer Kammer und einem baulich abgesetzten, lateralen Gang besteht. Diese Form ist primär in Dänemark, Deutschland und Skandinavien, sowie vereinzelt in Frankreich und den Niederlanden zu finden. Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.
Die Anlage im Zentrum der Insel ist neben dem Doppel-Ganggrab Drysagerdys (13,2 + 11,8 m) und den Anlagen Græse (12,5 m), Gundestrup 2 (12,0 m), Rævehøj von Vester Egesborg (11,5) m, dem Birkehøj (alle auf Seeland) und dem Ganggrab von Store Elmue auf Lolland (beide 11,0 m lang), Kong Svends Høj (12,3 m) auf Lolland, Jordehøj und Kong Asger Høj auf Møn und Mårhøj auf Fünen (je 10 m) das größte Ganggrab Dänemarks. Allerdings lässt sich die mit etwa 13,0 m angegebene Länge der bereits vor 1845 von Frederik Læssøe (1811–1850) ausgegrabenen und restaurierten, am Ende beschädigten Anlage nicht genau feststellen. In Schweden gibt es nur im Falbygden längere Kammern (z. B. Ragnvalds Grab mit 16,0 Metern). In Deutschland (De hoogen Steener mit 28,0 m) und in den Niederlanden (z. B. D27 in Borger mit 22,5 m und Havelte 1 mit 18,0 m) sind die so genannten emsländischen Kammern teilweise wesentlich länger.