Geminga

Geminga ist ein Pulsar im Sternbild Zwillinge (lateinisch Gemini). Die Entfernung beträgt etwa 800 Lichtjahre, ist jedoch mit großer Ungenauigkeit behaftet. Geminga und der etwa gleich weit entfernte Vela-Pulsar sind die erdnächsten bekannten Pulsare.

Pulsar
Geminga
Aufnahme der Infrarot- und Röntgenstrahlung von Geminga, drunter Illustration über das Zustandekommen durch Jets und Magnetfeld
AladinLite
Beobachtungsdaten
Äquinoktium: J2000.0, Epoche: J2000.0
Sternbild Zwillinge
Rektaszension 06h 33m 54,15s
Deklination +17° 46 12,9
Astrometrie
Trigonometrische Parallaxe (4,0 ± 1,3) mas
Entfernung  815 Lj
250 pc
Dispersionsmaß (2,9 ± 0,5) pc cm−3
Eigenbewegung: 
in Rektaszension 142,2 ± 1,2 mas/a
in Deklination 107,4 ± 1,2 mas/a
Physikalische Eigenschaften
Helligkeit

V-Band: ca. 25,5 mag
2,3 ∙ 10−30 erg cm−2 s−1 Hz−1

Rotationsperiode 237 ms
Alter 300 000 a
Geschichte
Entdeckung als Gammastrahlungsquelle: Fichtel et al. mit SAS-2, 1972
Bestätigung als Pulsar: 1992
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
Catalog of Pulsars
PSR J0633+1746
PSR B0633+17
Second EGRET Gamma-ray catalog
2EG J0633+1745
Third EGRET Gamma-ray catalog
3EG J0633+1751
Extreme Ultra-Violet Explorer Catalog
EUVE J0633+17.7
ROSAT All-Sky Bright Source Catalogue
1RXS J063354.1+174612
Quellen:
  1. Catalog of Pulsars
  2. Catalog of Pulsars
  3. 2nd EGRET catalog
  4. >3rd EGRET catalog
  5. Extreme Ultra-Violet Explorer Catalogs
  6. ROSAT-Katalog
AladinLite

Der Name leitet sich von GEMINi GAmma ray source (Gemini-Gammastrahlenquelle) ab. Geminga wurde 1972 mit Hilfe des Satelliten SAS-2 entdeckt und ist die zweithellste bekannte Quelle für Gammastrahlung von über 100 MeV Energie (die hellste ist der Vela-Pulsar und die dritthellste der Pulsar im Krebsnebel). 1992 konnte der Röntgensatellit ROSAT eine Periodizität der Strahlung von 0,237 Sekunden nachweisen, womit Geminga einen Pulsar darstellt. Im Gegensatz zu anderen bekannten Pulsaren emittiert Geminga jedoch nur schwach im Radiobereich.

Geminga entstand vor circa 300.000 Jahren bei einer Supernovaexplosion. Diese Explosion ist einigen Theorien zufolge die Ursache für die relativ geringe Dichte an interstellarer Materie in der Umgebung des Sonnensystems. Dieses Phänomen wird als Lokale Blase bezeichnet.

Messungen von Variationen der Periode der Gammapulse von Geminga legten 1998 die mögliche Existenz eines Begleiters in einer Umlaufbahn um Geminga nahe. Spätere Beobachtungen sahen dann aber im timing noise die wahrscheinlichere Erklärung; die Planetenhypothese wird nicht mehr weiterverfolgt.

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