Geschichte der Stadt Bozen

Die Geschichte der Stadt Bozen umfasst die Entwicklungen auf dem heutigen Gebiet der Stadt Bozen von der ersten Besiedlung bis zur Gegenwart. Die näherhin urbane Geschichte beginnt hingegen erst mit der Gründung einer planmäßigen Straßenmarktsiedlung um 1170/1180 – in der Spätzeit der Herrschaft Kaiser Friedrichs I. Barbarossa – durch die Bischöfe von Trient. Die zeittypische Anlage wurde mit zentralem Getreidemarkt (dem Kornplatz) und (abgegangener) Stadtburg errichtet. Die Bischöfe versuchten damit einen von ihnen kontrollierten Handelsplatz im Bozner Talkessel zu schaffen, dessen Kontrolle sie allerdings rasch mit den Grafen von Tirol teilen mussten und in der Folge an diese verloren. Bozen war von Anfang an als überregionaler Handelsplatz konzipiert, dessen Märkte im Jahr 1202 zwischen den Bischöfen von Brixen und jenen von Trient vertragsrechtlich geregelt wurden. Durch seine günstige Verkehrslage konnte sich Bozen gegen Trient, Meran, Gries und Innsbruck durchsetzen und entwickelte sich zum bedeutendsten Handelszentrum Tirols. Die Errichtung des Merkantilmagistrats durch die Tiroler Landesfürstin Erzherzogin Claudia von Medici im Jahr 1635 wirkte sich positiv auf das Fortbestehen des Fernhandels aus.

Ab 1800 verlor Bozen seine internationale Bedeutung zusehends. Angesichts dieses Niedergangs wurde der Merkantilmagistrat 1851 in eine Handelskammer umgewandelt. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte die Stadt einen neuen Aufschwung und in der Ära Perathoner eine regelrechte Gründerzeit. Nach über fünf Jahrhunderten habsburgischer Herrschaft fiel Bozen zusammen mit dem südlichen Tirol 1919/20 an das Königreich Italien. Nach der Machtergreifung des Faschismus im Jahr 1922 wurde Bozen im Zuge einer massiven Italianisierungskampagne baulich stark verändert und räumlich erweitert. 1927 wurde Bozen Hauptstadt Südtirols, 1964 Bischofssitz der neu gegründeten Diözese Bozen-Brixen, 1997 mit der Freien Universität Bozen Universitätsstadt.

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