Gishwati-Wald
Der Gishwati-Wald (Forêt Naturel de Gishwati) war früher nach dem Nyungwe-Wald der zweitgrößte Naturwald Ruandas. Der afro-montane Wald erstreckte sich entlang des zentralafrikanischen Riftsystems am Ostufer des Kivusees südöstlich der am See gelegenen Stadt Gisenyi und war einst mit dem Nyungwe-Wald weiter im Süden verbunden.
Die Ausdehnung des Gishwati-Waldes, so wie sie auf den meisten Karten noch eingezeichnet ist, existiert heute nicht mehr. Heute sind nur noch einige Flecken Wald übrig. Stattdessen befinden sich dort heute neue Siedlungen, frisch gerodete Felder und Teeplantagen. Der Gishwati-Wald ist damit zum Zweck landwirtschaftlicher Erschließung weitestgehend zerstört worden.
Noch im Jahr 1960 waren 28 000 ha mit Wald bewachsen. In mehreren Schüben wurde der Gishwati abgeholzt, auch durch Bürgerkriegsrückkehrer nach 1994, so dass im Jahr 2001 nur noch 1.500 acres (6,1 km2) mit Wald bedeckt waren. Das relativ kleine, im Jahr 2009 nur 700 ha umfassende Forest reserve-Waldschutzgebiet Gishwati wird von MINIRENA / NAFA verwaltet. Mit natürlichen Begrenzungen aus Steinen und Hecken wird versucht, wenigstens dieses Gebiet zu erhalten. Infolge der Entwaldung sind Hangrutschungen und Überschwemmungen von Feldern und Siedlungen in den Tallagen während der Regenzeit die Folge.