Glanze

Als Glanze (englisch Glance, glances), gelegentlich auch Galenoide (ähnlich Galenit) wurden unter Berg- und Hüttenleuten eine morphologische Gruppe von sulfidischen und verwandten Erz-Mineralen bezeichnet (siehe auch Bergmannssprache). Herausragendes äußeres Merkmal dieser inzwischen veralteten Sammelbezeichnung ist ihr starker Metallglanz, eine eher geringe Mohshärte zwischen 2 und 3, eine oft deutliche Spaltbarkeit sowie gegenüber der Mineralgruppe der Kiese dunkleren Farben und Strichfarben.

In der Regel haben Glanze eine graue bis dunkle Farbe und eine schwärzliche Strichfarbe. Im Gegensatz zu verwandten Kiesen oder Blenden gelten Glanze nicht als „farbig“, da sie keine gelblichen oder rötlichen „Kupfer“-Töne aufweisen, obwohl Verunreinigungen einzelnen Sorten durchaus Farbschattierungen verleihen können.:195

Die Einteilung der Sulfidminerale in Blenden, Fahle, Glanze und Kiese wurde von Bergleuten und Bergbaupraktikern geprägt, aber die Mineralogie als Wissenschaft erkannte diese Gruppe bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts an. Doch selbst im 17.–19. Jahrhundert, als Glanz oder Pyrit als allgemein anerkannte wissenschaftliche Begriffe galten, behandelten Mineralogen sie ohne die gebotene kategorische Strenge und verstanden sie rein allgemein als eine morphologische Gruppe, die durch äußere Merkmale vereint war. Beispielsweise ist einer der bekanntesten Glanze, der Eisenglanz Hämatit kein Sulfid, sondern ein Eisen-Oxid.:92

Mit der allmählichen Entwicklung der anorganischen Chemie und der Vorstellungen über die Struktur von Mineralen verlor die Gruppe Glanze ihre Bedeutung, obwohl viele der alten Namen der Minerale noch als Synonyme oder Trivialnamen in Gebrauch sind, unter anderem bei Geologen, Bergleuten, Handwerkern, Amateuren und Mineralsammlern.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.