Glaukokerinit

Glaukokerinit, auch Kupferzinktonerdesulfat, ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfate (und Verwandte)“. Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung [(Zn,Cu,Al)9(OH)18][(SO4)2·10H2O], ist also chemisch gesehen ein wasserhaltiges, basisches Sulfat. Die in den runden Klammern angegebenen Elemente Zink, Kupfer und Aluminium können sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten (Substitution, Diadochie), stehen jedoch immer im selben Mengenverhältnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals.

Glaukokerinit
Glaukokerinit aus Lavrio (Laurion), Griechenland (Gesamtgröße: 7,7 × 5,2 × 1,8 cm)
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Symbol

Gc

Andere Namen

Kupferzinktonerdesulfat

Chemische Formel [(Zn,Cu,Al)9(OH)18][(SO4)2·10H2O]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfate(und Verwandte)
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VI/D.08
VI/D.08-110

7.DD.35
31.04.08.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem trigonal
Kristallklasse; Symbol ditrigonal-skalenoedrisch; 32/m
Raumgruppe R3m (Nr. 166)Vorlage:Raumgruppe/166
Gitterparameter a = 3,06 Å; c = 32,65 Å
Formeleinheiten Z = 1/3
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 1 (wachsweich)
Dichte (g/cm3) gemessen: 2,4(2); berechnet: 2,33
Spaltbarkeit keine
Bruch; Tenazität nicht definiert
Farbe himmelblau bis blaugrün, durch Verunreinigungen auch ins Graue oder Bräunliche übergehend
Strichfarbe bläulichweiß
Transparenz durchscheinend
Glanz Wachsglanz
Kristalloptik
Brechungsindizes nα = 1,540
nβ = 1,554
nγ = 1,562
Doppelbrechung δ = 0,022
Optischer Charakter einachsig, anomal zweiachsig negativ
Achsenwinkel 2V = 60° (gemessen); 72° (berechnet)

Glaukokerinit entwickelt nur mikroskopisch kleine Kristalle und findet sich meist in Form von himmelblau bis blaugrün gebänderten, traubigen Krusten mit auseinander driftender, radialfaseriger bis tafeliger Struktur und wachsähnlichem Glanz auf den Oberflächen. Auch seine Härte wird als wachsweich beschrieben, das heißt, er lässt sich ähnlich wie das Referenzmineral Talk für Mohshärte 1 mit dem Fingernagel schaben. Auffällig ist, dass die Färbung an der Oberfläche der traubigen Lagen stets am intensivsten ist und im Inneren in Weiß übergeht. Durch Verunreinigungen kann die Farbe auch ins Graue oder Bräunliche übergehen.

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