Militärgouverneur von Paris
Der Militärgouverneur von Paris (exakt: Gouverneur militaire de Paris, im Ancien Régime häufig auch Gouverneur de Paris et de l’Île-de-France) ist der Standortkommandant der französischen Streitkräfte in Paris.
Die Ursprünge des Amtes liegen im Dunkeln. Heute beinhaltet es vor allem Prestige, während es in früheren Zeiten angesichts der stets unruhigen Pariser Bevölkerung auch eine politische Bedeutung hatte. Der Gouverneur war der Kommandant der Garnison von Paris und repräsentierte die Armée in der Stadt und vor allem bei den staatlichen Behörden. Er ist heute darüber hinaus dem Staatspräsidenten gegenüber für die Organisation der großen nationalen Feierlichkeiten verantwortlich, wie zum Beispiel die Militärparade am Nationalfeiertag, dem 14. Juli, auf den Champs-Elysées.
Das Amt kennt zwei historische Phasen: Während des Ancien Régime spielte der Militärgouverneur eine zentrale, wenn auch zeitweise – verglichen mit den Provinzgouverneuren – begrenztere Rolle, da er hinter dem König, wenn er in der Stadt war, zurückstehen musste. Während der Revolution war das Amt nicht besetzt, wurde aber 1804 durch das heutige Militärkommando wiedereingeführt.