Grafschaft Flandern
Die Grafschaft Flandern (niederländisch Vlaanderen, französisch Flandre) ist ein historisches Territorium auf dem Gebiet der heutigen Staaten Belgien, Frankreich und Niederlande. Bis 1477 war die Lehnshoheit geteilt: Der größere Teil gehörte zu Frankreich, der kleinere Teil rechts der Schelde zum Heiligen Römischen Reich (daher auch: „Reichsflandern“). Im Hochmittelalter entwickelte Flandern – getrieben vor allem von seinen Städten Lille, Douai, Ypern, Gent und Brügge – eine unvergleichliche wirtschaftliche Prosperität. Wachstumsfaktoren waren vor allem die Wollindustrie und der Fernhandel. Dies bildete den Hintergrund für eine Blütezeit der gotischen Kunst – in der Scheldegotik konnten sich die von Frankreich kommenden gotischen Architekturprinzipien bereits früh durchsetzen.
Territorium im Heiligen Römischen Reich | |
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| Grafschaft Flandern | |
| Wappen | |
| Karte | |
| Grafschaft Flandern um 1350, geteilt zwischen Frankreich und dem HRR. | |
| Herrschaftsform | Grafschaft |
| Herrscher/ Regierung | Graf |
| Heutige Region/en | BE-VWV BE-VOV Teile von NL-ZE Teile von FR-59 |
| Reichskreis | Burgundisch |
| Hauptstädte/ Residenzen | Gent, Brügge |
| Dynastien | Flandern 1119: Estridsson 1127: Rolloniden 1128: Châtenois 1194: Flandern 1278: Dampierre 1384: Burgund 1477: Habsburg |
| Konfession/ Religionen | römisch-katholisch |
| Sprache/n | Niederländisch, Französisch, Deutsch |
| Aufgegangen in | 1795 Frankreich, nach 1815 Königreich der Vereinigten Niederlande, später Belgien |