Greedy Institutions

Greedy Institutions („besitzergreifende Institutionen“) ist ein soziologischer Begriff von Lewis A. Coser zur Bezeichnung von Institutionen, die allumfassende Ansprüche an ihre Mitglieder stellen und deren ausschließliche, ungeteilt auf sie gerichtete Loyalität anstreben. Dies erreichen sie nicht durch Zwang; vielmehr ziehen diese Institutionen die gesamte Persönlichkeit in ihren Bann, wodurch sie ungeteilte Zustimmung und Mitwirkung (compliance) erlangen. Sie verlangen und erreichen ein hohes Maß an Identifikation (Organisationales Commitment) und halten ihre Mitglieder ggf. davon ab, anderweitige Bindungen einzugehen oder zu vertiefen.

Im Gegensatz zur totalen Institution (nach Erving Goffman) werden vorzugsweise keine körperliche Gewalt, sondern vor allem psychischer Druck und „Soziale Sanktionen“ zur Disziplinierung der Zielpersonen (Akteure) angewandt, um sie in Insider und Outsider aufzuteilen. In nur wenig geringerem Maße als totale Institutionen dies tun, erwarten Greedy Institutions von ihren Mitgliedern bedingungslose Loyalität bis hin zum Bruch mit konkurrierenden Institutionen.

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