Grenze zwischen Litauen und Russland
Die litauisch-russische Grenze ist eine internationale Grenze zwischen der Oblast Kaliningrad, einer Exklave Russlands (GUS- und OVKS-Mitglied), und Litauen (Mitglied der EU, der NATO und des Schengener Abkommens). Dieser Teil der EU-Außengrenze verläuft von West nach Südost, von der Ostsee bis zum Dreiländereck zwischen Litauen, Russland und Polen. Die Gesamtlänge der Staatsgrenze beträgt 266,0 km, davon 29,9 km über Land, 206,0 km durch Flüsse und 30,1 km durch Seen. Zusätzlich gibt es eine zwischenstaatliche Seegrenze als Abgrenzung der Hoheitsgebiete von 22,4 km westlich in die Ostsee.
Die Grenzabschnitte über Land sind mit technischen Einrichtungen (Drahtzäunen, Befestigungen und Sperrzonen) ausgestattet. Die meisten Grenzabschnitte hatten bis 2014 kaum einen Zaun, allenfalls bei einigen Orten in der Nähe von Straßen oder Dörfern (z. B. bei Wystiten). In Folge der von Russland unterstützten Übergriffe in der Ostukraine und der Annexion der Krim, kam es ab 2014 durch schärfere Kontrollen auf Waren, die unter Embargos fallen, und durch ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis zu deutlichen Störungen des Grenzverkehrs. Anfang 2017 kündigte die litauische Regierung, angesichts zunehmender militärischer Aktivitäten im Grenzbereich der russischen Seite und politischer Spannungen in der Region, Pläne an, den Grenzübergang Kaliningrad/Ramoniškiai und andere Landgrenzen mit einem von der NATO finanzierten Zaun zu verstärken. Der Zaun wurde im August 2022 fertiggestellt. Er ist vier Meter hoch und 550 km lang.