Großer Zapfenstreich
Der Große Zapfenstreich ist eine feierliche, am Abend abgehaltene Militärzeremonie, die von einer speziellen, nur für diesen Zweck vorgesehenen Formation aus Militärmusikern, Bewaffneten und Fackelträgern durchgeführt wird. Er ist das protokollarisch höchstrangige militärische Zeremoniell der Bundeswehr und gilt als höchste Auszeichnung, die die deutschen Streitkräfte einer Zivilperson zuteilwerden lassen können. Grundsätzlichen Anspruch auf eine Verabschiedung durch einen Großen Zapfenstreich haben Bundespräsident, Bundeskanzler und Bundesverteidigungsminister. Militärs im Range eines Generals oder Generalleutnants (bzw. eines Admirals oder Vizeadmirals) steht ebenfalls ein Zapfenstreich bei ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst zu.
In seinem Ablauf stellt er eine Kunstform des ursprünglichen militärischen Zapfenstreichs dar und wird heute insbesondere zur Ehrung von Persönlichkeiten, vereinzelt bei öffentlichen Gelöbnissen, bei Verbandsjubiläen sowie zum Abschluss großer Manöver abgehalten. Die Gesamtdauer beträgt etwa 20 Minuten.
Besondere öffentliche Aufmerksamkeit erhalten regelmäßig die Großen Zapfenstreiche zur Verabschiedung der aus dem Amt geschiedenen führenden Bundespolitiker. Tatsächlich findet die Mehrzahl der jährlich in Deutschland abgehaltenen Großen Zapfenstreiche aber ohne größere mediale Resonanz statt. In Deutschland wird das Zeremoniell jährlich etwa 20- bis 30-mal von der Bundeswehr durchgeführt.