Hamburgs historische Mühlen
Hamburgs historische Mühlen wurden im frühen Mittelalter bereits als Wassermühlen an Hamburgs Flüssen, der Alster und Bille sowie an deren Nebenflüssen betrieben. Die Flussläufe wurden zu Mühlenteichen aufgestaut, um mit dem erzeugten Wassergefälle die Mühlenräder anzutreiben. Es waren vorrangig Getreidemühlen, die der Ernährung der Hamburger Bevölkerung dienten. Mit der Aufstauung der Alster im 12. und 13. Jahrhundert zum Betreiben der ersten Hamburger Stadtmühlen am Niederdamm und Oberdamm (dem heutigen Jungfernstieg) wurde das Stadtbild Hamburgs mit der Kleinen Alster, Binnen- und Außenalster nachhaltig geprägt.
Später wurde die Wasserkraft auch in Kupfer-, Öl-, Säge-, Papier-, Walk- und Pulvermühlen genutzt, die zur wirtschaftlichen Entwicklung insbesondere der Hamburger Regionen entlang der Wandse (heute Wandsbek) und der Glinder Au (heute Billstedt) deutlich beitrugen.
Die wenigen heute noch existierenden Mühlen sind Zeugen dieser Geschichte, wie die Wohldorfer Mühle an der Oberalster und die Alte Mühle an der Saselbek. Sie werden aufgrund ihrer landschaftlich schönen Lage nur noch als Ausflugsgaststätten genutzt. In der Steinbeker Mühle an der Glinder Au in Kirchsteinbek dient die Wasserkraft heute nur noch der Stromerzeugung.
Mit der zunehmenden Besiedelung des Hamburger Umlandes und der damit verbundenen Entwaldung großer Gebiete, gingen große Entwässerungsflächen für die Flussläufe verloren. Der damit verbundene Rückgang der Wasserzuflüsse machte mit Beginn des 19. Jahrhunderts die Wassermühlen unrentabel, so dass mehr Windmühlen in Hamburg errichtet wurden. Später kamen Dampf- wie elektrisch angetriebene Mühlen hinzu, bzw. bestehende Wasser- wie Windmühlen wurden entsprechend umgerüstet.
Der Mühlenbetrieb war auch mit verschiedenen Gefahren verbunden. Eine größere Anzahl historischer Mühlen endete mit ihrer Zerstörung durch Brand. Nach heutigen Erfahrungen stellt die Staubexplosion des Mehls die größte Gefahrenquelle dar. Bei den Wassermühlen, die für ihren Antrieb das Flusswasser aufstauen, kam es zu Dammbrüchen, die das gesamte Mühlengebäude hinwegspülten, wie es bei der Alten Mühle in Sasel geschah.
Auf eine Vielzahl der ehemals existierenden Mühlen in Hamburg weisen noch viele Straßen- und Gewässernamen hin, die in ihren Namen „Mühle“, „Mühlenteich“ oder auch „Kupferteich“ tragen und auf eine ehemalige Mühle, bzw. Kupfermühle hinweisen.