Hangenberg-Ereignis
Das Hangenberg-Ereignis (auch Hangenberg-Krise), benannt nach den Schwarzschiefersedimenten am Hangenberg im Rheinischen Schiefergebirge, bezeichnet eine gravierende weltweite Umweltveränderung einschließlich eines umfassenden Massenaussterbens an der Grenze zwischen den geochronologischen Perioden Devon und Karbon vor 358,9 Millionen Jahren. Diese Biodiversitätskrise führte nach neueren Erkenntnissen zu einem Artenschwund bis 75 Prozent und erreichte damit ähnliche Dimensionen wie die fünf großen Aussterbewellen (die sogenannten „Big Five“) im Phanerozoikum, das heißt während der letzten 541 Millionen Jahre.
Die Dauer der Krise wird überwiegend auf etwa 100.000 bis 300.000 Jahre geschätzt, wobei einzelne Studien eine etwas kürzere Zeitspanne postulieren. Auf der Suche nach den Ursachen wird gegenwärtig in der Wissenschaft eine Vielzahl möglicher Einflussfaktoren in Erwägung gezogen, eine alle Aspekte abdeckende Erklärung für das Artensterben steht jedoch noch aus.