Hans Heidtmann
Hans Heidtmann (* 8. August 1914 in Bahnhof Gleschendorf; † 5. April 1976 in Hamburg) war ein deutscher Marineoffizier und U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg. Als das von ihm kommandierte U 559 am 30. Oktober 1942 im Mittelmeer von fünf britischen Zerstörern beschädigt wurde, misslang ihm eine rasche Selbstversenkung. So konnten drei Männer eines britischen Prisenkommandos kriegswichtige Geheimunterlagen erbeuten, wenn auch zwei von ihnen mit U 559 untergingen. In der Folge konnten die Briten den Geheimcode der Enigma-M4 entziffern, was die Vernichtung der meisten deutschen U-Boote durch die Alliierten in den folgenden Kriegsjahren nach sich zog. Während sieben von Heidtmanns Männern starben, wurde Heidtmann mit 42 seiner Leute gefangen genommen, ohne von der Erbeutung der Unterlagen zu erfahren. In offensichtlichem Unwissen über diese Umstände zeichnete ihn die Marineführung 1943 für seine zahlreichen Versenkungen mit mehreren hundert Toten mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes aus, obwohl er in Gefangenschaft saß. Nach dem Krieg diente Heidtmann in der Bundesmarine, zuletzt als Kapitän zur See.