Haus Vergy
Das Haus Vergy ist eine burgundische Familie, die im Mittelalter in der Region eine herausragende Rolle spielte. Es hat seinen Namen von der aus dem 11. Jahrhundert stammenden Ruine Château de Vergy auf dem Combe de Vergy in Reulle-Vergy zwischen Dijon und Beaune im heutigen Département Côte-d’Or.
Das Haus Vergy ist seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts bezeugt: Savaric de Semur († nach 1113), der gesicherte Ahnherr der Familie, war ein Onkel von Geoffroy III. de Donzy († 1157), Seigneur de Gien, de Saint-Aignan, du Cosne et de Châtel-Censoir, die genaue Verwandtschaft ist aber nicht nachgewiesen (siehe Semur (Adelsgeschlecht)).
- Jean IV. de Vergy (1378–1460), Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies, gerüstet zum Kolbenturnier
- Jean IV. de Vergy im Ornat des Ordens vom Goldenen Vlies
- Antoine de Vergy (1375–1439), Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies, gerüstet zum Gestech
- Antoine de Vergy im Ornat des Ordens vom Goldenen Vlies
Die Familie bildete im Wesentlichen einen Hauptzweig, der im Herzogtum Burgund und der Freigrafschaft Burgund lebte. Sie hatte ab 1219 das Amt des Seneschalls von Burgund vermutlich bis zum Heimfall des Herzogtums an die französische Krone 1477 erblich inne. Anschließend stellte die Familie von 1510 bis zu ihrem Aussterben 1630 die stellvertretenden Gouverneure der Freigrafschaft Burgund unter der Herrschaft der habsburgischen Könige von Spanien und der (permanenten) Abwesenheit des Gouverneure aus der Familie der Fürsten von Orange und somit als eigentliche Machthaber.
Die namengebende Herrschaft Vergy selbst ging der Familie bereits im Jahr 1199 verloren, als eine Tochter den Herzog Eudes III. von Burgund heiratete und den Stammsitz mit in ihre Ehe brachte.