Haus der Ewigkeit (Altes Ägypten)
Im Alten Ägypten bezeichnete der Begriff „Haus der Ewigkeit“ eine Grabanlage, die zunächst zumeist als Grube, Grabschacht oder aus Lehmziegeln bestand und später aus Felsen herausgehauen oder auf freiem Gelände erbaut wurde. Aus Stein gefertigte Grabanlagen stellten wegen der langen Haltbarkeit als „Zeichen der Unvergänglichkeit“ die „ideale Bauform dar“, die sich jedoch aufgrund der hohen Kosten nur die wenigsten Altägypter leisten konnten. Das zu Lebzeiten in dieser Weise angelegte Monumentalgrab repräsentierte in der altägyptischen Mythologie die intensivste Form der Verbindung des Lebens und der Vorstellung des Weiterlebens im Jenseits.
Haus der Ewigkeit in Hieroglyphen | |||||
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Altes Reich |
Per-djet Pr-ḏ.t Haus der ewigen Zeit / Haus der Ewigkeit | ||||
Griechisch | Aidioi oikoi Ewige Häuser | ||||
Pyramiden von Gizeh |
Das „Haus der Ewigkeit“ war für den Grabinhaber „Ort der Begegnung mit sich selbst“, die Dekorationen ein Abbild seiner Lebensstationen. Seinen „Doppelgänger“ verewigte er auf den Grabwänden und erweckte ihn durch Inschriften zu „neuem Leben in späterer Zeit“. Im „Haus der Ewigkeit“ zeigte der Grabinhaber im Vorgriff des Todes sein „vollendetes Leben“, das nach seinem Glauben in dieser Form der Darstellung der Vergessenheit und Vergänglichkeit entzogen werden sollte.
Der Grabinhaber hoffte, durch einwandfreien Lebenswandel im Jenseits seinem Ka zu begegnen. Das „Haus der Ewigkeit“ war der Ort, der den Grabinhaber befähigte, unwandelbar in der „ewigen Zeit“ (djet) fortzudauern. Vor diesem Hintergrund begingen die Altägypter alljährlich zu wichtigen Anlässen dort die „Feiern im Haus der Ewigkeit“.