Heißwasseranlage

Als Heißwasseranlage werden geschlossene Heizsysteme bezeichnet, bei denen im Kessel eine Wassertemperatur von 110 °C oder mehr erreicht wird und bei dem das unter Druck stehende Wasser als Wärmeträger genutzt wird.

Heißwasseranlagen kommen in Fernheizanlagen für Städte zur Anwendung oder werden für den Wärmetransport in Industrieanlagen erstellt.

Das Wasser darf im Heißwasserkessel nicht ausdampfen. Die abgesicherte Vorlauftemperatur des Heißwasserkessels muss daher geringer sein als der zur Absicherungstemperatur zugehörige Sattdampfdruck des Wassers.

Eine Heißwasseranlage besteht aus dem Heißwasserkessel bzw. Heißwassererzeuger, den Umwälzpumpen, der Druckhaltung, den Rohrleitungen und dem Wärmeverbraucher. Eine Umwälzpumpe sichert den Umlauf des Wärmeträgers. Es wird zwischen Eigendruck- und Fremddruckhaltung unterschieden. Bei der Eigendruckhaltung ist das Heißwasser im Kessel oder in einem hochliegenden Ausdehnungsgefäß mit Dampf überlagert, so dass im Kessel Sattdampfbedingungen vorliegen. Ein unkontrolliertes Ausdampfen ist hier physikalisch nicht möglich. Bei einer Fremddruckhaltung müssen die maximale Vorlauftemperatur, der maximale und der minimale Anlagendruck mit Begrenzern abgesichert sein. Die Umwälzung muss mit einem Strömungswächter überwacht werden, wenn Wasser im Dampfkessel bei einem Pumpenausfall unzulässigerweise ausdampfen kann.

Das als Wärmeträger dienende Wasser muss relativ hohe Anforderungen bezüglich der Qualität erfüllen; zusätzlich werden Konditionierungsmittel zugegeben. Es wird durch ein wärmeisoliertes Rohrleitungsnetz, bestehend aus Vorlauf und Rücklauf, über weite Distanzen zu den Verbrauchen geleitet.

Die Wärmeverbraucher können direkt oder indirekt über ein sekundäres Netz angeschlossen werden. Bei Fernwärmenetzen werden die Verbraucher in der Regel indirekt angeschlossen, um die Temperatur im Sekundärnetz zu begrenzen und mögliche Verunreinigungen des primären Netzes auszuschließen. Die Verbraucher müssen über geeignete Umformer Wärmeübertrager verfügen. Im Umformer wird die Vorlauftemperatur der Heisswasseranlage, zu der für die Anwendung des Verbrauchers erforderlichen Temperatur umgeformt (herabgesetzt).

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