Fernwärme

Als Fernwärme oder Fernheizung wird eine Wärmelieferung zur Versorgung von Gebäuden mit Raumwärme und Wärme für Warmwasser bezeichnet. Der Transport der thermischen Energie erfolgt in einem wärmegedämmten Rohrsystem, einem sogenannten Wärmenetz, das üblicherweise erdverlegt ist; teilweise werden jedoch auch Freileitungen verwendet. Fernwärme versorgt vor allem Wohngebäude neben Raumwärme auch mit Warmwasser, indem die Wärme vom Erzeuger oder der Sammelstelle zu den Verbrauchern geleitet wird. Bei der örtlichen Erschließung einzelner Gebäude, Gebäudeteile oder kleiner Wohnsiedlungen mit eigener Wärmeerzeugung spricht man auch von Nahwärme. Mit Stand 2013 existierten weltweit ca. 80.000 Fernwärmesysteme, davon ca. 6.000 in Europa.

Als Wärmelieferanten in Fernwärmenetzen dienen häufig mit fossilen Brennstoffen, Biomasse oder Müll befeuerte Heizkraftwerke und Blockheizkraftwerke. Diese werden in Kraft-Wärme-Kopplung betrieben und können auf diese Weise Brennstoffeinsparungen gegenüber einer separaten Strom- und Wärmeerzeugung erzielen. Zudem wird gelegentlich auch Abwärme aus Industrieprozessen, geothermische Energie, solarthermische Energie (Solare Fernwärme) und mittels Großwärmepumpen nutzbar gemachte Umweltwärme in Fernwärmesysteme eingespeist. Fernwärmetechnologien werden konstant weiterentwickelt. So geht z. B. in Europa der Trend zu nachhaltigeren Fernwärmesystemen mit höherem Anteil an erneuerbaren Energiequellen, weniger Einsatz fossiler Energieträger, energieeffizienteren Systemen und geringeren Emissionen an Treibhausgasen und Luftschadstoffen. Ausschließlich mit erneuerbaren Energien betriebene Fernwärmesysteme sind mit Stand 2017 jedoch erst wenig verbreitet. Insbesondere in dicht besiedelten Gebieten sind solche Fernwärmesysteme jedoch ein wichtiger Bestandteil einer Wärmewende.

Auch mittels Kernspaltung kann Fernwärme erzeugt werden, sei es in Kraft-Wärme-Kopplung mit einem Kernkraftwerk oder als reines Heizwerk. Entsprechende Anlagen wurden vor allem im ehemaligen Ostblock gebaut.

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