Heilbronner Phantom
Das Heilbronner Phantom, in der Medienberichterstattung auch Frau ohne Gesicht, von der Polizei Unbekannte weibliche Person (UwP) genannt, war nach dem Polizistenmord von Heilbronn das Ziel einer umfangreichen Fahndung von 2007 bis 2009 in Süddeutschland, Österreich und Frankreich. Aufgrund von DNA-Spuren am Tatort wurde ein Zusammenhang zwischen diesem Mord und einer ganzen Reihe weiterer Straftaten im Zeitraum von 1993 bis 2009 vermutet. Die Spuren 40 weiterer Tatorte enthielten übereinstimmende genetische Fingerabdrücke.
Auffällig war, dass sich zwischen den Fällen ansonsten keinerlei Verbindung herstellen ließ. Auch gab es zu Alter oder Aussehen der gesuchten Person keine brauchbaren Hinweise. Die Fahndung blieb ohne Ergebnis.
Ende März 2009 stellte sich heraus, dass es sich bei den in Heilbronn und an den anderen Tatorten erhobenen Spuren um diagnostische Artefakte handelte. Die zur Spurensicherung verwendeten Wattestäbchen waren verunreinigt, die DNA konnte einer Verpackungsmitarbeiterin eines Herstellers von Abstrichbesteck zugeordnet werden.