Heilerziehungspflege
Heilerziehungspfleger bzw. Heilerziehungspflegerinnen sind Fachkräfte für Teilhabe, Bildung und Pflege. Sie begleiten Menschen mit Unterstützungsbedarf bzw. Menschen in behindernden Lebenssituationen bei der Umsetzung von deren Lebensqualitätsvorstellungen. Konkrete Aspekte des Berufsfeldes sind die Assistenz, Begleitung, Beratung, Bildung und Pflege von Menschen mit körperlichen, seelischen und geistigen Behinderungen. Heilerziehungspfleger werden dabei in folgenden Handlungsfeldern tätig:
- Prozesse der Unterstützung und qualifizierten Assistenz
- Entwicklung, Bildung und Pflege
- Kommunikation und Beziehung
- Sozialraum und Netzwerke
- Team und Organisation
Das Ziel des multiprofessionell ausgerichteten Berufsbildes ist eine ganzheitliche Verknüpfung der Felder Teilhabe, Bildung und Pflege. Heilerziehungspfleger gehen dabei personenzentriert (also immer auf die individuellen Vorstellungen des begleiteten Menschen), sozial- und teilhabeorientiert (also immer mit Blick auf das soziale Umfeld und die Ermöglichung von Teilhabe) vor und begleiten die Klienten wo notwendig bei der Bewältigung des Alltags. Der konkrete Aufgabenschwerpunkt variiert deshalb folgerichtig abhängig von den persönlichen Notwendigkeiten der jeweils begleiteten Person und dem Ort der erbrachten Dienstleistung. Die Heilerziehungspflege kooperiert mit anderen Fachdiensten und Berufsgruppen.
Die Heilerziehungspflege versteht sich dabei als Menschenrechtsberuf, d. h. im professionellen Tun werden Menschen unterstützt in der Umsetzung menschenrechtlicher Ansprüche, auch und gerade wenn diese Menschen in Gefahr sind gesellschaftlich vorenthalten zu werden.
Die Berufsausbildung zum Heilerziehungspfleger bzw. zur Heilerziehungspflegerin dauert drei bis fünf Jahre und ist in Deutschland landesrechtlich geregelt. Heilerziehungspfleger arbeiten häufig in Einrichtungen und Diensten der Eingliederungshilfe oder in der Sozialpsychiatrie, bei sozialen Diensten, in Vorsorge- und Rehabilitationskliniken oder an Förderschulen, im Bereich der Freizeitbegleitung oder der Erwachsenen- und Weiterbildung. Ein weiteres großes Wirkungsfeld ist die Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM).
Der Beruf des Heilerziehungspflegers bzw. der Heilerziehungspflegerin ist im Deutschen Qualifikationsrahmen auf Niveau 6 eingestuft worden.