Heiligenhafener Gestein

Heiligenhafener Gestein (auch „Heiligenhafener Kieselgestein“) ist ein in Schleswig-Holstein vor allem in den südlichen Landesteilen lokal sehr häufig vorkommendes Geschiebe. Sein Name geht auf ein Schollen-Vorkommen in einem Kliff („Hohes Ufer“) nahe Heiligenhafen in der Hohwachter Bucht zurück. Ein gleichartiges Vorkommen in der Nähe von Kühlungsborn (Mecklenburg-Vorpommern) wird dort als „Scherbelstein“ bezeichnet.

System Serie Stufe  Alter (mya)
später später später jünger
P
 
a
 
l
 
ä
 
o
 
g
 
e
 
n
Oligozän Chattium 23,03

28,1
Rupelium 28,1

33,9
Eozän Priabonium 33,9

38
Bartonium 38

41,3
Lutetium 41,3

47,8
Ypresium 47,8

56
Paläozän Thanetium 56

59,2
Seelandium 59,2

61,6
Danium 61,6

66
früher früher früher älter

Die grau-grünen, manchmal gelblichen Mergel- und Tonsteine weisen eine deutlich erkennbare Feinschichtung auf. Es handelt sich um Ablagerungen flacher Meeresgewässer aus dem mittleren Eozän (Lutetium). Es liegt allerdings eine glaziale Verschuppung vor, in der auch Obereozän nachgewiesen ist. Das Gestein ist mitunter reich an Schwammnadeln, Foraminiferen und Coccolithen. Größere Fossilien sind selten.

Durch seinen höheren Feinsandgehalt unterscheidet sich das Heiligenhafener Gestein von dem ebenfalls am Heiligenhafener Kliff und auf der nahen Insel Fehmarn (Katharinenhof) zu Tage tretenden untereozänen Londonton (Tarras). Etwa in der Mitte des Heiligenhafener Kliffs treten Heiligenhafener Gestein und Londonton nebeneinander auf. Das Heiligenhafener Gestein ist dort – im Gegensatz zu den mitunter sehr großen und festen Geschieben an anderen Orten – äußerst brüchig. Der Londonton tritt hingegen als zähe, plastische Masse auf.

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