Heisterbacher Talbahn

Die Heisterbacher Talbahngesellschaft (HTB) war eine AG, die eine Schmalspurbahn (750 mm) vom Rheintal in das Siebengebirge betrieb. Diese führte von Niederdollendorf über Oberdollendorf, Kloster Heisterbach, Heisterbacherrott und Thomasberg bis zur Grengelsbitze.

Heisterbacher Talbahn
Spurweite:750 mm (Schmalspur)
0,0 Niederdollendorf
von Rheinlager
Siebengebirgsbahn (ab 1911)
1,1 nach Römlinghovenerberg
1,2 Betriebswerk
Oberdollendorfer Viadukt
2,0 Oberdollendorf
2,4 Luftbahn
3,5 Heisterbach
4,6 Weilberg Verschönerungsweg
Basaltbruch Weilberg
4,8 Auf dem Scheid
6,0 Heisterbacherrott
6,1 Basaltbruch Limberg
6,2 Freiladegleis
6,5 Steinbruch Uhrmacher
6,8 Grengelsbitze
Basaltbruch Großer Scharfenberg

Im Jahre 1889 wurde der Bau begonnen. Am 22. Oktober 1891 konnte die (ohne Stichbahnen) 7,2 Kilometer lange Strecke eröffnet werden; eine Erweiterung folgte 1894. Im Jahre 1895 pachtete die Brölthaler Eisenbahn AG, die spätere Rhein-Sieg-Eisenbahn AG, die im Vulkangebiet des Westerwalds mehrere Basaltsteinbrüche erschlossen hatte und die HTB als Konkurrenz ansah, deren Betrieb an. Im Jahre 1901 – nach anderen Quellen am 8. Oktober 1903 – wurde die HTB von der RSE erworben und die Talbahngesellschaft liquidiert. Aufgrund des Baus der ersten Teilstrecke der Siebengebirgsbahn 1910/11 war bei Oberdollendorf eine Absenkung der zu überführenden Trasse der Heisterbacher Talbahn um zwei Meter erforderlich.

Die Bahn diente hauptsächlich dem Abtransport von Erzeugnissen aus den diversen Steinbrüchen, der Braunkohle aus Thomasberg und den Abstichen von Ton zur Hauptbahnstrecke nach Niederdollendorf (wo nach 1888 ein Güterbahnhof gebaut wurde), vor allem aber zur Verladestelle am Rhein. Bis 1930 wurde auch öffentlicher Personenverkehr angeboten, dann aber eingestellt (Fahrpläne geben eine Fahrtdauer von etwa 35 Minuten für die Strecke von Grengelsbitze bis Niederdollendorf an), weil seit 1926 die Strecke Dollendorf–Oberpleis von Omnibussen der Rhein-Sieg-Eisenbahn übernommen worden war.

Die Reisezugwagen der Heisterbacher Talbahn wechselten später zur Rhein-Sieg Eisenbahn AG. Eine historische Aufnahme aus Quirrenbach mit RSE-Dampflokomotive 52 zeugt davon.

Eine Verbindung zwischen der Heisterbacher Talbahn (750 mm) und der Rhein-Sieg-Eisenbahn (785 mm) war geplant. Eine Querverbindung von Heisterbacherrott (HTB) aus quer durch das Siebengebirge nach Herresbach/Oberpleis (RSE) hätte dazu verwirklicht und die komplette Heisterbacher Talbahn auf die Spurweite der RSE umgespurt werden müssen. Damit hätte ein gegenseitiger Tausch der Wagenumläufe stattfinden können. Aufgrund der aufwändigen und schwierigen Umsetzung wurde dieser Plan im Laufe der Jahre zunichtegemacht.

Der Güterverkehr, der stets die wichtigste Einnahmequelle darstellte, wurde auf der Hauptstrecke 1942 eingestellt und die abgebauten Gleise gingen in die östlichen Frontgebiete. Manche Gleisreste wurden erst später entfernt. Die letzte Bahn auf den Stichstrecken nach Römlinghoven (Tontransport) und zu den Fabriken fuhr 1950.

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