Hochchinesisch
Hochchinesisch oder (Modernes) Standardchinesisch (fachsprachlich: (現代)標準漢語 / (现代)标准汉语, (Xiàndài) Biāozhǔn Hànyǔ) ist die Standardvarietät des Chinesischen, die Amtssprache der Volksrepublik China und der Republik China (Taiwan) sowie eine der vier Amtssprachen Singapurs.
Standardchinesisch Hochchinesisch 標準漢語 / 标准汉语 – Biāozhǔn Hànyǔ 普通話 / 普通话 – Pǔtōnghuà 國語 / 国语 – Guóyǔ 華語 / 华语 – Huáyǔ | ||
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Gesprochen in |
Volksrepublik China, Republik China (Taiwan), Singapur | |
Linguistische Klassifikation |
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Offizieller Status | ||
Amtssprache in | Volksrepublik China • Hongkong • Macau Republik China (Taiwan) Singapur Vereinte Nationen (UN) Weltgesundheitsorganisation (WHO) Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) Welttourismusorganisation (UNWTO) Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1 |
zh (Chinesische Sprachen) | |
ISO 639-2 | (B) chi (Chinesische Sprachen) | (T) zho (Chinesische Sprachen) |
ISO 639-3 |
Die Standardsprache basiert in ihrer Form auf dem Peking-Dialekt des Mandarin (Nordchinesisch). Die offizielle Definition ist: „Die Pekinger Aussprache als Standardaussprache, das Nordchinesische als Grunddialekt, die maßgeblichen modernen báihuàwén-Werke als Standardgrammatik.“
Es gibt eine zunehmende Zahl von jüngeren Chinesen und Bewohnern größerer Städte, die ausschließlich oder überwiegend die Standardsprache und keinen der chinesischen Dialekte sprechen. Dies ist zu einem großen Teil das Ergebnis von Anstrengungen der Regierungen der Volksrepublik und Taiwans, das Hochchinesische als allgemein genutzte Umgangssprache durchzusetzen. Nach einer Erhebung des Bildungsministeriums sprachen im Jahr 2014 allerdings nur 7 % der Bevölkerung der VR China klares und flüssiges Hochchinesisch, 30 % sind überhaupt nicht in der Lage, in dieser Sprache zu kommunizieren.
Auch die Schreibung des Chinesischen ist weitgehend normiert. Die chinesische Schriftsprache báihuàwén (白話文 / 白话文 – „etwa: Alltagsschrift“) basiert – anders als die klassische Schriftsprache wényánwén (文言文 – „etwa: Literaturschrift“) – auf der modernen Umgangssprache. Davor hatten Texte in klassischer Schriftsprache, von der sich die gesprochene Sprache völlig entfernt hatte, das höchste Prestige in der Gesellschaft. Die Beseitigung dieser Diglossie-Situation in der chinesischen Gesellschaft, das heißt die Durchsetzung der báihuàwén als der primären Schriftsprache, erfolgte erst nach dem Sturz der Qing-Dynastie Anfang des 20. Jahrhunderts infolge gesellschaftlicher Umwälzungen in der Bewegung des vierten Mai.
Neben dem Standardchinesischen gibt es noch weitere chinesische Sprachen, die oft als Dialekte des Chinesischen bezeichnet werden. Diese Bezeichnung spiegelt vor allem den niedrigen Status wider, der diesen Sprachen beigemessen wird, aber auch die Tatsache, dass sie (außer dem Kantonesischen) keine allgemein akzeptierte Schriftsprache haben. Linguistisch unterscheidet man mindestens sechs Sprachen bzw. Dialektgruppen des Chinesischen, die ihrerseits wiederum keineswegs einheitlich sind. Spätestens seit der Gründung der Volksrepublik China wird jedoch das Erlernen der Standardsprache als Zweitsprache propagiert und diese in den Schulen unterrichtet.