Republik China (Taiwan)

Die Republik China (chinesisch 中華民國, Pinyin Zhōnghuá Mínguó, IPA (hochchinesisch) [ʈ͡ʂʊ́ŋxu̯ɑ̌ mǐnku̯ɔ̌]), weithin bekannt als Taiwan (臺灣 oder 台灣, Táiwān), in der Schweiz und in Österreich amtlich Taiwan (Chinesisches Taipei) bzw. Republik China auf Taiwan genannt, ist ein im Zuge der Ein-China-Politik nur von wenigen Staaten diplomatisch anerkannter Inselstaat in Ostasien. Sein Territorium besteht aus der Hauptinsel Taiwan (99 %) und anderen, kleineren Inseln. Der technisch hochentwickelte Industriestaat, aus dem deutlich mehr als die Hälfte aller weltweit hergestellten Halbleiter-Bauteile kommen, hat eine Bevölkerung von rund 23,5 Millionen Menschen.

Republik China (Taiwan)
中華民國 (臺灣)

Zhōnghuá Mínguó (Táiwān)
Flagge Hoheitszeichen
Amtssprache Hochchinesisch;
anerkannte Nationalsprachen:
Minnan bzw. Taiwanisch,
Hakka,
16 Formosa-Sprachen der anerkannten indigenen Völker
Regierungssitz Taipeh
Staats- und Regierungsform semipräsidentielle Republik
Staatsoberhaupt Staatspräsident
Lai Ching-te
Regierungschef Premierminister
Cho Jung-tai
Fläche 36.179 km²
Einwohnerzahl 23.580.712 (Stand: 2022)
Bevölkerungsdichte 651 (10.) Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung   +0,04 % (2016)
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2022
  • $ 760,5 Milliarden (21.)
  • $ 1.612,0 Milliarden (22.)
  • $ 32.687 (34.)
  • $ 69.290 (13.)
Index der menschlichen Entwicklung ¹ 0,907 (21.) (2017)
Währung Neuer Taiwan-Dollar NT$ (TWD)
Errichtung 1. Januar 1912
National­hymne San Min Chu-i

inoffiziell auch: Flaggenlied
Nationalfeiertag 10. Oktober (Wuchang-Aufstand 1911)
Zeitzone UTC+8 = MEZ+7 (keine Sommerzeit)
Kfz-Kennzeichen RC
ISO 3166 TW, TWN, 158
Internet-TLD .tw, .台灣 und .台湾
Telefonvorwahl +886
¹Als Nichtmitglied der UN wird die Republik China im Human Development Report nicht berücksichtigt. Die nationale Statistikbehörde berechnet daher nach den gleichen Methoden einen eigenen Wert für den HDI. Die Platzierung in der Rangliste spiegelt den Rang wider, den die Republik China erhalten würde, würde sie berücksichtigt werden.
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Die Republik China wurde nach der Xinhai-Revolution auf dem chinesischen Festland am 1. Januar 1912 in Nanking ausgerufen. Die Insel Taiwan, von 1683 bis 1895 unter chinesischer Herrschaft und von 1895 bis 1945 unter Herrschaft des japanischen Kaiserreichs, fiel erst mit Ende des Zweiten Weltkriegs an die Republik China. 1949 – nach der Niederlage im Bürgerkrieg gegen die Kommunistische Partei und der Gründung der Volksrepublik China auf dem Festland – zogen sich die Regierung, Eliten und Streitkräfte der Republik China auf die Insel Taiwan zurück. Dort etablierte die von Chiang Kai-shek geführte Staatspartei Kuomintang unter Beibehaltung des Ausnahmezustands eine mehrere Jahrzehnte andauernde Einparteienherrschaft. Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war von hohem Wirtschaftswachstum gekennzeichnet, gegen Ende der 1980er Jahre initiierte die Kuomintang eine schrittweise Demokratisierung. In mehreren Skalen der Demokratiemessung ist die Republik China (Taiwan) heute neben Japan einer der demokratischsten Staaten Asiens, vergleichbar mit Deutschland und der Schweiz.

Auch nach der Ausrufung der Volksrepublik China 1949 vertrat die Regierung der Republik China den chinesischen Staat zunächst bei den Vereinten Nationen und war ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats. Als Folge der Ein-China-Politik der Volksrepublik brachen aber immer mehr Staaten ihre diplomatischen Beziehungen zur Republik China ab, die 1971 mit der UN-Resolution 2758 auch ihre UN-Mitgliedschaft an die Volksrepublik abgeben musste. 1979 brachen schließlich auch die USA die diplomatischen Kontakte ab, nachdem sie offizielle Beziehungen zur Volksrepublik aufgenommen hatten (Taiwan Relations Act). Nur eine Minderheit der Staatengemeinschaft unterhält heute formal diplomatische Beziehungen mit der Regierung in Taipeh. Die völkerrechtliche Stellung der Republik China ist umstritten und Gegenstand des Taiwan-Konflikts.

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