Homo floresiensis
Homo floresiensis („Mensch von Flores“) ist eine ausgestorbene, im Vergleich zum Homo sapiens kleinwüchsige Art der Gattung Homo. Die im September 2003 auf der indonesischen Insel Flores entdeckten und dieser Art zugeordneten Knochenfunde wurden 2004 in der Erstbeschreibung auf ein Alter von rund 18.000 Jahren datiert. Aus dieser Datierung wurde abgeleitet, dass, während die Nachbarinseln schon seit mehreren tausend Jahren vom anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens) besiedelt waren, auf Flores noch eine zweite Homo-Art lebte. 2016 wurde jedoch eine Neudatierung der Funde publiziert, der zufolge die Knochen nicht jünger als 60.000 Jahre sind.
Homo floresiensis | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Das Fossil LB1 von Homo floresiensis | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Jungpleistozän | ||||||||||||
ca. 100.000 bis 60.000 Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Homo floresiensis | ||||||||||||
Brown et al., 2004 |
Wie eng die Verwandtschaft von Homo floresiensis mit anderen Arten der Gattung Homo ist, ist unter Anthropologen und Paläoanthropologen umstritten. Von seinen Entdeckern wurde Homo floresiensis bereits 2004 als so genannte Inselverzwergung stammesgeschichtlich von Homo erectus abgeleitet. Andere Forscher vermuteten, es könne sich um eine krankhaft veränderte Population von Homo sapiens gehandelt haben. Die jüngsten Befunde – darunter eine neuerliche genaue Beschreibung aller Knochen des Schädels – „deuten jedoch darauf hin, dass Homo floresiensis eine klar unterscheidbare Art“ war.