Inselverzwergung

Inselverzwergung ist ein evolutionsbiologisches Phänomen, bei dem die Körpergröße von Tierarten, die auf einer Insel ohne Fressfeinde oder menschliche Eingriffe leben, über Generationen hinweg deutlich abnimmt („verzwergt“).

Erste Forschungsarbeiten zur Inselverzwergung stammen von dem kanadischen Biologen J. Bristol Foster (* 1932). Für ihn sind die Anpassungsmechanismen bei Übervölkerung der ausschlaggebende Faktor, ob eine Tierart zur Verzwergung oder zum Inselgigantismus neigt (Siehe auch: Inselregel).

Beispiele für Inselverzwergung sind unter anderem:

Die Tendenz zur Inselverzwergung lässt sich auch bei Waschbären, Kaninchen, Schweinen und Rotwild feststellen. Auch Schlangen und Amphibien (vgl. Zyprische Wechselkröte) neigen mit wenigen Ausnahmen zur Inselverzwergung. Kleine Nagetiere auf Inseln neigen dagegen zum Inselgigantismus, d. h. Inselformen der Tierordnung neigen dazu, deutlich größere Körperformen als auf dem Festland zu entwickeln. Die Neigung zum Riesenwuchs lässt sich auch bei Leguanen, Geckos, Skinken und Waranen wie beispielsweise dem Komodowaran beobachten.

Auf der Dodekanesinsel Tilos wurden bei Ausgrabungen in der Charkadio-Höhle die Knochen einer Zwergelefantenart geborgen. Das jüngste 14C-Datum aus der fossilführenden Schicht (4390±600 BP uncal) legt eine Datierung zwischen 4340 und 1520 v. Chr. nahe. Der Zwergelefant von Tilos (Elephas tiliensis) ist möglicherweise erst in der Bronzezeit ausgestorben. Weitere neolithische Daten stammen von anderen Mittelmeerinseln.

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