Inselregel
Die sogenannte Inselregel, auch Fosters Regel (englisch: Foster’s rule) genannt, ist eine Hypothese zur Körpergröße von Tierarten auf ozeanischen Inseln. Die Regel besagt, dass in Verwandtschaftsgruppen (oder Kladen) aus Arten mit durchschnittlich hoher Körpergröße, wie zum Beispiel Rüsseltieren (Proboscidea), die auf Inseln lebenden Vertreter kleiner sind als der Durchschnitt, Inselverzwergung genannt. In Verwandtschaftsgruppen mit Arten, die normalerweise klein bleiben, wie zum Beispiel Landschildkröten, seien die auf Inseln lebenden Vertreter hingegen größer als der Durchschnitt, als Inselgigantismus bezeichnet.
Nach der Inselregel sind auf Inseln in Wirklichkeit vor allem mittelgroße Arten im Vorteil. Die Giganten und Zwerge besitzen eine auffallende Größe nur, wenn man sie mit nahe verwandten Arten des Festlands vergleicht. Absolut betrachtet besitzen sie keine besonders extreme Größe, sie können sogar tatsächlich nahezu gleich groß sein. Der Inselregel zufolge sollten Arten, deren typische Vertreter auf dem Festland mittelgroß sind, diese Größe auf Inseln beibehalten und weder Inselgigantismus noch Verzwergung aufweisen. Dass die Varianz (ein Maß für die Abweichung der Messwerte vom Durchschnittswert) der Körpermasse bei Säugetieren auf Inseln kleiner ist als auf dem Festland, konnte dabei auch statistisch belegt werden.