Howard A. Darrin
Howard A. Darrin (* 1897 in New Jersey; † 1982, Spitzname “Dutch”) war ein US-amerikanischer Karosseriebauer und Unternehmer. Vielfach wird er als „Designer“ bezeichnet.
Er kam schon mit zehn Jahren mit Technik in Kontakt und arbeitete zunächst bei Automobiles Westinghouse. Dann arbeitete er über 35 Jahre überwiegend im Automobilbereich.
Darrin war auch Pilot und gründete 1919 eine Fluglinie. Gleich dem nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er bei Brewster & Co., 1923 gründete er in Paris mit Thomas Hibbard Hibbard & Darrin. Dort entstand neues Rahmenmaterial (statt Holz) und 1929 die leichte Aluminium-Legierung Alpax, die für Karosserien verwendet wurde. Im Jahre 1926 meldete er ein Patent für ein umwandelbares Verdeck für Kraftwagen in Frankreich und weiteren Ländern an. Weiterhin beriet das Unternehmen andere Automobilhersteller, auch André Citroën. Nachdem Hibbard & Darrin aufgrund von Schwierigkeiten mit einem Geldgeber 1931 aufgelöst worden war, gründete Howard Darrin 1932 mit dem Argentinier J. Fernandez Fernandez & Darrin; Fernandez brachte die Geldmittel ein. Fernandez & Darrin fertigte Karosserien nach Kundenwunsch; sie waren bei Filmgrößen beliebt, beispielsweise bestellte auch Greta Garbo ein Fahrzeug. In den 1940er Jahren eröffnete er in Los Angeles die Design-Werkstatt Darrin of Paris. Aus einer Zusammenarbeit mit Packard entstanden 1940 der Packard Darrin und 1942 der Packard Clipper.
1946 gründete er in den USA neben einer Flugschule Darrin Automotive Design. Darrin gestaltete zunächst Limousinen für Kaiser. Der Kaiser Manhattan gewann den Grand Prix d'Honneur beim Councours d'Elegance in Cannes. Die kleine Einbuchtung in der Mitte des oberen Rand von Front- und Heckscheibe der Limousinen wurde auch als „Darrin Dip“ bezeichnet. 1952, vor der ersten Corvette, stellte Kaiser den Sportwagen Kaiser Darrin mit einer Kunststoffkarosserie vor, von dem 435 Exemplare hergestellt wurden. Am Markt setzte sich trotz der 1922 von Darrin erfundenen Schiebetürmechanik die über 50 Prozent stärker motorisierte Corvette durch. Das letzte von ihm gestaltete Fahrzeug war der 1957 erschienene offene Zweitürer DKW Flintridge.
Nach der Arbeit im Automobilbereich arbeitete Darrin bis zu seinem Tod als Industriedesigner. Die Syracuse University nennt zwei Artikel in Fachzeitschriften von Howard A. Darrin im Jahr 1968; einer davon hieß Disaster is my business. Außerdem war Darrin begeisterter Polo-Spieler. Auch mit über 50 Jahren wurde er als athletisch und sportlich beschrieben.