Hvide (Adelsgeschlecht)
Das Adelsgeschlecht Hvide (dänisch: Hvideslægten) gehörte zum dänischen Uradel. Ab dem 11. Jahrhundert belegt, besaßen seine Mitglieder bis ins 13. Jahrhundert hinein hohen Einfluss im Königreich Dänemark. Das bekannteste Familienmitglied war der Erzbischof Absalon von Lund. Da die Blütezeit der Familie in die Zeit der Christianisierung Dänemarks fiel, gehen zahlreiche Kirchen und Orte in Dänemark und dessen Einflussgebiet auf Gründungen der Hvide zurück. Zudem stammten zwei schwedische Königinnen aus dem Hvide-Geschlecht.
Die Bezeichnung der Familie als Hvide-Geschlecht stammt erst aus der Neuzeit. Die mittelalterlichen Adelsgeschlechter in Dänemark trugen keine Nachnamen, sondern benannten sich neben dem Patronym nach ihren Stammsitzen, der Helmzier oder individuellen Beinamen. Den Beinamen Hvide (= weiß) des Stammvaters Skjalm Hvide trugen seine direkten Nachkommen nicht, weshalb die Zuordnung nicht immer eindeutig ist. Skjalms Nachkommen verstanden sich aber ebenso wie ihre Ehepartner als dem Geschlecht zugehörig, auch wenn einzelne Familienzweige andere Beinamen wie Galen trugen. Erst als Friedrich I. anordnete, dass die Adelsgeschlechter Nachnamen tragen sollten, benannten sich Nachkommen von Stig Andersen Hvide nach dessen Beinamen Hvide. Stig Andersen Hvides Abstammung von Skjalm Hvide ist allerdings nicht gesichert. Das sich von ihm herleitende jüngere Hvide-Geschlecht starb 1567 aus.