Innerösterreich
Innerösterreich ist ein zusammenfassender Name für die Länder südlich des Semmering, das heißt die Herzogtümer Steier(mark), Kärnten, Krain und das Küstenland. Als politische Einheit existierte es im Zuge der habsburgischen Erbteilungen 1379/1411–1457 und 1564–1619, Residenz war Graz.
Territorium im Heiligen Römischen Reich | |
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Innerösterreich | |
Wappen | |
Karte | |
„Innerösterreich“ blieb auch nach Auflösung der Verwaltungseinheit ein üblicher Begriff. Karte von 1794 | |
Entstanden aus | Hztm. Steier, Kärnten, Krain, und dem Küstenland |
Herrschaftsform | Statthalterei |
Herrscher/ Regierung | Erzherzog von Österreich/Statthalter |
Heutige Region/en | AT/IT/SI |
Reichskreis | Österreichischer Reichskreis |
Hauptstädte/ Residenzen | Graz |
Dynastien | Habsburg, Habsburg-Innerösterreich |
Konfession/ Religionen | katholisch |
Sprache/n | Deutsch, Slowenisch, Furlanisch, Italienisch |
Aufgegangen in | (dieselben) |
Die Bezeichnung bürgerte sich Mitte des 15. Jahrhunderts ein, als Gegensatz zu den Ländern Niederösterreichs (das eigentliche Österreich, das heißt Österreich ob der Enns/Oberösterreich und Österreich unter der Enns/Niederösterreich) und den Ländern Oberösterreichs (das heißt Tirol und die Vorlande).
Die Erste Teilung erfolgte zwischen der Leopoldinischen und Albertinischen Linie, nach Albrecht III. mit dem Zopf und Leopold III. dem Gerechten, den Söhnen Albrechts II. des Weisen, über den Neuberger Teilungsvertrag vom 25. September 1379 – und die folgenden Umverteilungen 1395/6 (Vertrag von Hollenburg), 1406 (Tod Wilhelm des Ehrgeizigen/Freundlichen) und 1411 (Tod Leopold des Dicken). Der erste Habsburger, der in Graz residierte, war Ernst der Eiserne, auch sein Sohn Kaiser Friedrich III. residierte dort immer wieder.
Im Zuge der Zweiten Erbteilung 1564 unter den Söhnen Ferdinands I. erhielt der jüngste Sohn Karl II. diesen Länderkomplex. Dieser wurde als eigene Landesherrschaft organisiert, die vor allem auch eine eigene Kriegsbehörde hatte. Diese hatte den Grenzschutz gegen das Osmanische Reich zur Aufgabe und wurde daher erst 1705 nach Wien verlegt. Die Anlage der Militärgrenze wurde von Graz aus organisiert.
Nachdem Ferdinand III. von Innerösterreich unter dem Namen Ferdinand II. 1619 Kaiser und Landesherr der böhmischen (1617, mit Unterbrechung) und niederösterreichischen Länder geworden war, verschmolz der Länderkomplex nach und nach ins habsburgische Gesamtreich. Ein Statthalter von Innerösterreich als Mittlerbehörde zu den einzelnen Ländern hielt sich jedoch bis in die Zeit Maria Theresias. Auch wird beispielsweise der Geltungsbereich ihrer Constitutio Criminalis Theresiana mit „jeden in Unseren königlich-böheimischen, wie auch nieder- inner- ober- und vorder-österreichischen Erblanden“ angegeben.