Italienisch-Türkischer Krieg

Der Italienisch-Türkische Krieg, Osmanisch-Italienische Krieg oder Tripolitanienkrieg (seltener Tripoliskrieg, italienisch Guerra di Libia ‚Libyenkrieg‘; türkisch Trablusgarp Savaşı ‚Tripolitanienkrieg‘) war ein militärischer Konflikt zwischen dem Königreich Italien und dem Osmanischen Reich, der vor allem im Mittelmeer und in Nordafrika ausgetragen wurde. Er begann mit der italienischen Kriegserklärung am 29. September 1911 und endete mit dem Frieden von Ouchy am 18. Oktober 1912. In ihm trat das Osmanische Reich Tripolitanien, die Cyrenaika und den Dodekanes an Italien ab.

Der Krieg gilt als wesentliche Eskalationsstufe auf dem Weg in den Ersten Weltkrieg. Die Schwächung des Osmanischen Reichs entfremdete Italien seinen bisherigen Partnern im Dreibund, denn das Deutsche Kaiserreich betrachtete die Türkei als Partner und Österreich-Ungarns Lage wurde durch die Ergebnisse der Balkankriege erschwert, zu denen sich Serbien, Bulgarien, Griechenland und Montenegro durch den absehbaren italienischen Sieg ermutigt sahen. Die Annäherung Italiens an die Triple Entente brachte das bis dahin herrschende geopolitische Gleichgewicht der Großmächte in Europa erheblich ins Wanken. Sie ließen sich zunehmend in regionale Konflikte hineinziehen, statt diese einzudämmen.

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