Itanium-Architektur
Itanium ist eine 64‑Bit-Architektur mit EPIC-Befehlssatz, die gemeinsam von Hewlett-Packard und Intel für den gleichnamigen Itanium-Prozessor (Codename Merced) entwickelt wurde. Ende der 1990er Jahre wurde die Befehlssatzarchitektur auch unter der Bezeichnung englisch Intel Architecture 64‑Bit, kurz IA-64, eingeführt, weil sie die damals 32‑Bit-x86-Architektur IA‑32 vollständig hätte ersetzen sollen. IA‑32 (x86) ist eine CISC-Architektur – von der moderneren Architektur des Itanium, IA‑64, mit dem VLIW-Paradigma EPIC versprach man sich eine Beschleunigung der Ausführung. Dabei unterscheidet sich die Itanium-Architektur wesentlich von der x86-Architektur, was bestehende x86-Software anfangs nur über eine langsame Emulation lauffähig hielt. Um von der neuen Architektur wirklich zu profitieren mussten Betriebssysteme und Programme für IA‑64 neu geschrieben werden.
Die Itanium-Architektur (IA‑64) wurde von Intel und HP nur auf dem Server-Markt platziert und Betriebssysteme wie Windows Server 2003 (die Server-Version von Windows XP) von Microsoft wurden auf IA‑64 portiert. Es gab auch Bestrebungen, IA‑64 auf Workstations zu etablieren, geblieben ist nach 2005 jedoch nur der Server-Markt. Die Lage wurde bei Intel anfangs vollkommen falsch eingeschätzt, denn mit x64 hat AMD Anfang der 2000er Jahre IA-32 ebenfalls zu einer 64-Bit-Architektur weiterentwickelt, und als auch bei der Leistung x86-Prozessoren die Itaniums überflügelten, war das langsame Ende des teuren Serverprozessors absehbar. Nach 2010 wurde schließlich auch die Server-Linie von Windows nicht mehr weiter entwickelt, da Windows Server 2008 R2 (Oktober 2009) die vorerst letzte Itanium-Version blieb.