Jacobus Sylvius
Jacobus Sylvius (lateinisch) oder (französisch) Jacques Dubois und (deutsch) Jakob van den Bossche (* 1478 in Lœuilly bei Amiens; † 14. Januar 1555 in Paris) war ein französischer Mediziner und Anatom.
Jacques Dubois, der Sohn eines Webers, hatte sich geraume Zeit mit Philologie beschäftigt. Er galt als ein trefflicher Kenner der lateinischen und griechischen Sprache und hatte auch Erfahrung im Hebräischen. Er verfasste eine französische Grammatik.
Dann studierte er Medizin in Paris und hielt dort seit 1529 als Baccalaureus und seit 1531 als Doktor anatomische Vorlesungen. Sein Schüler Andreas Vesalius war davon enttäuscht, wie dieser es wohl auch vom Anatomieunterricht des Johann Winther von Andernach an derselben Fakultät war. Jacques Dubois machte Entdeckungen in der Anatomie, war einer der Erstbeschreiber der Venenklappen und erfand die Injektion.
Als Sylvius 1551 festgestellt hatte, dass sich einige anatomische Befunde nicht mit denen des um 200 gestorbenen Anatomen Galen vereinbaren ließen, nahm er eine Veränderung der Natur und der Organe an, statt an Galens Autorität, dessen Angaben zur menschlichen Anatomie vor allem auf Untersuchungen an Tieren beruhen, zu zweifeln.
Nach ihm ist eine in jede Hälfte des menschlichen Großhirns von der Basis hereindringende Spalte benannte, die Sylviussche Grube (Fossa Sylvii) und die Sylvische Wasserleitung.
Wie Johann Winter von Andernach kann Dubois als Vertreter der Pariser Galen-Renaissance bezeichnet werden.