Jacza von Köpenick
Jacza oder Jaczo von Köpenick (oft auch Jaxa von Köpenick, * vor 1125; † Februar 1176) war ein slawischer Fürst.
In der Mitte des 12. Jahrhunderts war Jacza Burgherr und Fürst von Copnic, dem heutigen Berliner Ortsteil Köpenick. Seine Existenz, seinen Namen und seinen Titel bezeugen seine Münzen aus den 1150er und 1160er Jahren. In der Geschichtswissenschaft lange umstritten war die These, dass Jacza mit dem im Polnischen Jaksa von Miechów genannten Fürsten identisch war. Jüngere Forschungsergebnisse stützen aber diese Annahme. Demnach heiratete Jacza um 1145 in die einflussreiche polnische Familie des Magnaten Peter Wlast ein und gewann dadurch in Krakau, um Miechów, in Schlesien und im Lubliner Gebiet Grundbesitz, Rechte und Einfluss. Nach der Teilnahme an einem Kreuzzug im Jahr 1162 begründete er im zum Bistum Krakau gehörigen Miechów ein Stift, das er später als Grablege wählte.
Jacza von Köpenick rang zwischen 1150 und 1157 mit Albrecht dem Bären um die Vorherrschaft an Havel und Spree. Aus diesem Ringen ging Markgraf Albrecht 1157 an der Havel als Sieger hervor und legte damit einen wichtigen Grundstein für die Existenz der Mark Brandenburg. Die Schildhornsage, eine legendäre Erzählung um Flucht und Christianisierung Jaczas, ist eng mit dem Gründungsmythos und dem Geschichtsbild von der Entstehung der Mark Brandenburg verbunden und fand im Schildhorndenkmal an der Berliner Havel ihren künstlerischen Ausdruck.