Johann Christoph von Limbach
Johann (auch Johannes) Christoph Freiherr von Limbach (* 20. Oktober 1644, in Schwarzwald bei Ohrdruf; † 9. März 1710 in Regensburg), begraben am 14. März 1710 auf dem Gesandtenfriedhof bei der Dreieinigkeitskirche. Limbach war hannoverscher Hof- und Geheimrat sowie Komitialgesandter für das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg am Immerwährenden Reichstag in Regensburg. Mit seinen Verhandlungen erreichte er für das Herzogtum Braunschweig die 9. Kurwürde Seine Korrespondenz mit Gottfried Wilhelm Leibniz zählt heute zum Weltdokumentenerbe der UNESCO.
Am Reichstag in Regensburg konnte Limbach als Gesandter von Braunschweig-Lüneburg nach langwierigen Verhandlungen von insgesamt 16 Jahren mit den Gesandten der bereits bestehenden Kurfürstentümer, unterstützt von Otto Grote zu Schauen, dem Gesandten von Braunschweig-Lüneburg, der am kaiserlichen Hof in Wien, die Verhandlungen mit Kaiser Leopold führte, für das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, die Verleihung der neunten Kurwürde erreichen. Damit entstand als neuntes Kurfürstentum das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg. Laut Inschrift auf der Limbach-Grabplatte konnte daraufhin Limbach, ausgezeichnet mit den Insignien der Kurwürde, als Freiherr und als Gesandter eines Kurfürsten auch einen Platz im Kurfürstenkollegium einnehmen als Mitglied der als Exzellenzen bezeichneten kurfürstlichen Gesandten. Nur zwei Jahre konnte Limbach dieses Amt ausüben, bevor er im März 2010 starb und eine trauernde Witwe, drei Söhne und zwei Töchter hinterließ.
Begraben wurde Limbach auf dem Gesandtenfriedhof in einer gemauerten Gruft, gelegen an der Südmauer des Kirchhofs in zweiter Reihe, denn in der ersten Reihe direkt an der Südmauer des Kirchhofs waren bereits alle Grabplätze mit an der Mauer angebrachten Grabtafeln vergeben. Die Grabstätte des Gesandten Limbach wurde nach dem Tod seiner Ehefrau im Mai 1713 auch für das Begräbnis der Ehefrau genutzt.
Der Begräbnisort hatte zwar eine prominente Lage, war aber für Kirchgänger, die den südlichen Eingang der Kirche nutzten, wegen der unauffälligen Grabplatte kaum als Limbach-Grabstätte erkennbar, zumal dort nahe benachbart bereits seit 1690 auch die sehr eindrucksvoll gestaltete große Dorville-Grabplatte lag, die alle Aufmerksamkeit der Besucher erhielt. Wie ein eigens angefertigter Bauplan zeigt, gab es aber für die von den Hinterbliebenen geplante Limbach-Grabstätte mit Epitaph den Vorteil, dass am Boden bei der Südmauer des Kirchhofs, die auch die Hausmauer einer benachbarten Bäckerei war, ausreichend Platz vorhanden war, um direkt an der Südmauer des Kirchchhofs, das Fundament für das geplante großes Limbach-Epitaph so zu platzieren, dass das Epitaph die Aufmerksamkeit der Besucher erwecken konnte und zugleich auch die benachbarte eindrucksvolle Grabplatte des Gesandten Johann Joachim d’Orville ihren Platz behalten konnte. Die Standfestigkeit des erbauten Limbach-Epitaphs wurde durch Verankerung des Epitaphs an der Hausmauer der Bäckerei gewährleistet. Als der dort wohnhafte Bäcker sich über die Beschädigung der Hausmauer beschwerte und entschädigt werden wollte, wurde seine Forderung vom Rat der Stadt abgewiesen, mit dem Argument, dass seine Hausmauer durch das Epitaph nun besser gegen Regen und Kälte geschützt sei. Durch die raumsparende Platzierung von Limbach-Grabstätte und Limbach-Epitaph war nordwestlich lich vor dem Limbach-Epitaph noch ausreichend Platz vorhanden, um dort auch die große, künstlerisch wertvolle Orville-Grabplatte zu erhalten und so zu platzieren, dass beide Grabdenkmäler heute den Eindruck einer gemeinsamen Grabstätte machen. Eine ursprünglich vorhandene, auf einem alten Foto noch sichtbare, auf dem Sockel des Epitaphs sitzende, trauernde Frauenfigur hat sich in der Zeit nach 1900 nicht erhalten.