Königreich Aragón
Das Königreich Aragón (aragonesisch Reino d’Aragón, katalanisch Regne d’Aragó, spanisch Reino de Aragón) war ein Staatsgebilde des mittelalterlichen Spaniens, welches von 1035 bis 1707 existierte.
Königreich Aragón | |||
Reino d'Aragón (aragonesisch) Regne d'Aragó (katalanisch) Reino de Aragón (spanisch) | |||
1035–1707 | |||
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Amtssprache | Aragonesisch, Katalanisch, Spanisch | ||
Hauptstadt | Jaca (1035–1096) Huesca (1096–1118) Saragossa (1118–1707) | ||
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef | König | ||
Staatsreligion | römisch-katholisch | ||
Errichtung | 1035 | ||
Vorgängergebilde | Königreich Navarra (Grafschaft Aragón) | ||
Endpunkt | 1707 (Decretos de Nueva Planta) | ||
Abgelöst von | Königreich Spanien |
Das Königreich Aragón ging 1035 durch eine Abspaltung aus dem baskischen Königreich Navarra unter einem Seitenzweig des Hauses Jiménez hervor. Im ersten Jahrhundert seines Bestehens konnte es sich neben dem Königreich Navarra, dem aus dem Königreich Asturien hervorgegangenen Königreich León-Kastilien und dem wiederum davon abgespaltenen Königreich Portugal als eines der vier wichtigsten christlichen Reiche auf der Iberischen Halbinsel etablieren. Ursprünglich auf die Südausläufer der Pyrenäen begrenzt konnte es im Zuge der Reconquista gegen das muslimische Al-Andalus territorial erheblich nach Süden expandieren.
In der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde das Königreich Aragón zum Namensgeber der Krone Aragón. Dieses Territorialkonglomerat wurde durch die Union des Königreichs mit dem Fürstentum Katalonien unter dem Haus Barcelona geschaffen.
Durch eine dynastische Vereinigung im frühen 16. Jahrhundert wurden Aragón und die mit ihm assoziierten Länder mit dem Königreich Kastilien zum modernen Königreich Spanien verbunden. Aragón bestand darin allerdings als autonome Gebietskörperschaft fort, bis es im Jahr 1707 durch König Philipp V. in den Decretos de Nueva Planta aufgelöst und mit den Institutionen Kastiliens zu einem spanischen Zentralstaat vereint wurde. Erst im Jahr 1982 erhielt Aragón, nun als autonome Gemeinschaft innerhalb Spaniens (siehe: Aragonien), wieder den Status einer eigenständigen Gebietskörperschaft.