Kabinett Colijn V
Das Kabinett Colijn V war die Regierung der Niederlande vom 25. Juli bis zum 10. August 1939 unter Ministerpräsident Hendrikus Colijn, der bereits von 1925 bis 1926 Ministerpräsident war und das Amt erneut seit 1933 bekleidete. Das fünfte Kabinett Colijn wurde ohne Parteibeteiligung von Colijn gebildet, der nach eigenen Angaben den ihm erteilten Bildungsauftrag wie einen königlichen Befehl angenommen hatte. Die Minister kamen von der Anti-Revolutionären Partei ARP (Anti-Revolutionaire Partij) und der Christlich-Historischen Union CHU (Christelijk-Historische Unie) oder waren parteilose Liberale. Das Kabinett hatte mehr Liberale (hauptsächlich ehemalige indische Administratoren) als die Zweite Kammer der Generalstaaten, wurde allerdings gleich nach der ersten Debatte der Zweiten Kammer entlassen. Der Sturz des Kabinetts wurde durch die Annahme eines Antrags des Vorsitzenden der RKSP-Fraktion Laurentius Nicolaas Deckers herbeigeführt, in dem die Maßnahmen des Kabinetts missbilligt wurden. Dieser Antrag wurde von RKSP, SDAP, VDB, CDU und CPN unterstützt. ARP, CHU und LSP, NSB und SGP stimmten dagegen. Das fünfte Kabinett Colijn trat daher bereits nach zwei Tagen am 27. Juli zurück. Am 10. August 1939 trat das zweite Kabinett De Geer die Nachfolge an.