Kabinett Ruijs de Beerenbrouck I

Das niederländische Kabinett Ruijs de Beerenbrouck I trat sein Amt am 9. September 1918 an und löste das Kabinett Cort van der Linden ab. Dieses Mitte-rechts-Kabinett regierte im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs und in den turbulenten Jahren danach. Obwohl Anti-Revolutionaire Partij (ARP), Christelijk-Historische Unie (CHU) und der katholische Algemeene Bond van RK-kiesverenigingen (ABRK) nur zusammen mit einigen kleinen Parteien eine Mehrheit hatten, wurde ein überwiegend christliches Kabinett unter der Führung des ersten katholischen Ministerpräsident Charles Ruijs de Beerenbrouck, Charles Ruijs de Beerenbrouck, gebildet, der bislang Kommissar der Königin in der Provinz Limburg war.

Aufgrund der Handelsblockade mit den Niederlanden kam es zunächst zu Lebensmittelknappheit. Danach sorgten der Rückzug der deutschen Truppen und die Ankunft des deutschen Kaisers Wilhelm II. für Spannungen. Im November 1918 schufen die Revolution in Deutschland und die Unruhen in der Armee eine revolutionäre Situation. Pieter Jelles Troelstra, Gründungsmitglied der sozialdemokratischen Sociaal Democratische Arbeiders Partij (SDAP), rief die Arbeiter zur Revolution auf. Das Kabinett löste alle diese Probleme weitgehend und nach Troelstras Revolutionsversuch wurden Reformen beschleunigt, wie die Einführung des Achtstundentages und über einen Initiativantrag des Frauenwahlrechts.

Die wacklige Basis des Kabinetts führte jedoch zu mehreren Ministerkrisen und am 16. Juni 1921 zu einer kurzen Übergangskrise und zum Wiederaufbau der Regierung. Das Kabinett trat am 18. Juli 1922 nach den vorhergegangenen Wahlen vom 5. Juli 1922 zurück und übte die Ämter geschäftsführend bis zum 18. September 1922 aus, woraufhin das zweite Kabinett von Ruijs de Beerenbrouck seine Tätigkeit aufnahm.

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