Kabinett Shinzō Abe I
Das erste Kabinett Abe (jap. 第1次安倍内閣, daiichiji Abe naikaku) regierte Japan unter Führung von Premierminister Shinzō Abe vom 26. September 2006 bis zu einer Kabinettsumbildung am 27. August 2007.
Der vorherige Premierminister Jun’ichirō Koizumi (Mori-Faktion, ab Oktober 2006: Machimura-Faktion) erreichte im September 2006 seine Amtszeitbegrenzung als Vorsitzender der Liberaldemokratischen Partei (LDP). Die als „Post-Koizumi“ titulierte Entscheidung über seine Nachfolge bei der Wahl des LDP-Vorsitzenden am 20. September 2006 gewann Shinzō Abe (Mori-Faktion) gegen Tarō Asō (Kōno-Faktion, später: Asō-Faktion) und Sadakazu Tanigaki (Tanigaki-Faktion). Am 26. September 2007 wurde Abe im Parlament zum Premierminister gewählt und stellte noch am selben Tag sein Kabinett vor. Der unterlegene Außenminister Asō behielt seine Position, der bisherige Finanzminister Tanigaki wurde ersetzt.
Dem Koalitionskabinett aus LDP und Kōmeitō gehörten bei Amtsantritt einschließlich des Premierministers 15 Staatsminister aus dem Shūgiin, dem Unterhaus, zwei Abgeordnete des Sangiin, des Oberhauses, und ein nichtabgeordneter Minister an. Zwei Staatsminister (Abe, Asō) hatten bereits dem scheidenden Kabinett angehört. Fumio Kyūma, bisher Vorsitzender des Exekutivrats (sōmukai) der LDP wechselte ins Kabinett, der bisherige Landwirtschaftsminister Shōichi Nakagawa wurde von Abe als Vorsitzender des politischen Forschungsrates in die Parteispitze berufen. Abes Wahlkampfleiter für die Wahl des LDP-Vorsitzenden, Akira Amari, erhielt das Wirtschaftsministerium. Für die Kōmeitō ersetzte der bisherige Generalsekretär Fuyushiba Kazuo Kitagawa als Minister.
Nach mehreren Ministerrücktritten, einem Renten- und mehreren Spendenskandalen verlor Abes Koalition die Sangiin-Wahl 2007. Wenige Wochen später, am 27. August 2007, führte er eine Kabinettsumbildung durch.