Kabinett Shinzō Abe IV (2. Umbildung)
Das zum zweiten Mal umgebildete vierte Kabinett Abe (jap. 第4次安倍第2次改造内閣, daiyoji Abe dainijikaizō naikaku) regierte Japan unter dem Vorsitz von Premierminister Shinzō Abe vom 11. September 2019 bis zum Rücktritt am 16. September 2020. Bei der Senatswahl im Juli 2019 hatte die Regierungskoalition aus Liberaldemokratischer Partei (LDP) und Kōmeitō ihre absolute Mehrheit unter leichten Verlusten behaupten können. Die LDP verlor dabei jedoch ihre absolute Mehrheit, sodass die Koalition für die sichere Gesetzgebungsmehrheit der Regierung wieder nötig war.
Dem Kabinett gehörten ausschließlich Abgeordnete aus dem nationalen Parlament an, 18 aus dem Abgeordnetenhaus und zwei aus dem Senat. Zwei Ministerposten wurden mit Frauen besetzt; nach dem Rücktritt von Justizminister Kawai trat dem Kabinett mit Masako Mori eine dritte Frau bei. Neben Abe behielten Vizepremier Asō und Chefkabinettssekretär Suga ihre Ressorts und damit so wenige Minister wie nie zuvor unter Abe. 13 der neuen Kabinettsmitglieder waren vorher noch nie Minister gewesen. Auch im LDP-Vorstand gab es Veränderungen, u. a. wurde der bisherige Exekutivratsvorsitzende Katsunobu Katō, der in die Regierung wechselte, vom bisherigen Olympiaminister Shun'ichi Suzuki abgelöst.
Das Kabinett war das erste, das von Kaiser Naruhito ernannt wurde, der seit Beginn der Reiwa-Zeit im Mai 2019 amtiert.
Am 28. August 2020 verkündete Abe aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt. Bei der folgenden Wahl des LDP-Vorsitzenden am 14. September setzte sich Chefkabinettssekretär Suga gegen Fumio Kishida und Shigeru Ishiba durch. Das zum zweiten Mal umgebildete vierte Kabinett Abe trat am 16. September geschlossen zurück und wurde vom Kabinett Suga abgelöst.